Anzeige
Anzeige
Anzeige

Zu wenig Wahlhelfer - Verwaltung schließt Kitas

Wennigsen. Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wennigsen hat am Dienstag die Schließung der kommunalen Kindertagesstätten am Montag nach den Wahlen am 12. September und 26. September diskutiert. „Wir haben bislang leider nicht genügend freiwillige Wahlhelfer und müssen daher auf Mitarbeiter aus allen Bereichen zurückgreifen“, erklärt Bürgermeister Christoph Meineke. Aufgrund arbeitsrechtlicher Vorschriften hatte die Verwaltung daher eine Schließung der Tagesstätten nach den Wahlen angekündigt. .

Um die Eltern zu entlasten, werde eine Öffnung der Kitas nach der Bundestagswahl am Montag, 27. September, angestrebt. „Noch zwei Personen aus jeder Wennigser Ortschaft und wir haben das Ziel erreicht“, so der Bürgermeister. In den sozialen Medien und der Presse hatte es eine Debatte zu der Schließung gegeben. Am gestrigen Abend erzielten die politischen Vertreter und die Verwaltung den Konsens, gemeinsam für weitere Unterstützung am zweiten Wahltag zu werben, um eine Öffnung zu ermöglichen.

„Wir verstehen um die derzeit sehr starken Belastungen der Eltern aufgrund der Corona-Situation“, sagt Wahlleiterin Ines Lindam. Sie war selbst in den zurückliegenden Monaten im Krisenstab der Gemeinde eingesetzt und hat sich in diesem unter anderem um Notbetreuungsplätze gekümmert. Allerdings müsse auch der gesicherte Ablauf der Wahlen gewährleistet sein – daher seien Mitarbeitende aus der ganzen Gemeinde im Einsatz.

Aufgrund der Bedeutung und Dringlichkeit des Themas waren neben den acht politisch Entsandten aus dem Rat auch die Wahlleitung und ihre Stellvertretung sowie die Personalvertretung im Verwaltungsausschuss anwesend. „Alle Beteiligten waren sich darüber einig, dass wir eine solche Situation künftig vermeiden müssen“, erklärte der Bürgermeister.

„Bei zurückliegenden Wahlen haben wir Werbung für Wahlhelfer neben den klassischen medialen Wegen auch auf Veranstaltungen, zum Beispiel beim Cruisinglauf oder beim Historischen Freischießen machen können. In diesem Jahr ist dies Corona-bedingt leider nicht möglich gewesen“, erläutert die Wahlleiterin. Aufgrund der Corona-Situation seien die freiwilligen Meldungen erheblich zurückgegangen. Auf Heranziehungen, zum Beispiel von Landesbediensteten, die von der Landeswahlleitung gemeldet worden seien, sei gänzlich ablehnend reagiert worden.

Um die Durchführung der Wahlen sicherstellen zu können, sind sowohl ehrenamtliche Wahlhelfer als auch Mitarbeiter der Gemeinde Wennigsen im Einsatz. Aktuell sind 128 Personen in den Wahllokalen eingeteilt, 20 weitere für den rathausinternen Ablauf. Davon entstammen 103 der Verwaltung und 45 aus dem Kreis der Bürgerschaft. 26 Mitarbeiterinnen aus den kommunalen Kindertagesstätten sind im Einsatz. In den acht Wennigser Ortschaften gibt es 15 Wahllokale und zwei Briefwahlvorstände. Rund 11.500 Bürger der Gemeinde sind wahlberechtigt. Die Briefwahlquote ist in diesem Jahr besonders hoch. Derzeit sind bereits insgesamt 2.700 Wahlscheine für die Kommunalwahl beantragt worden, zur Bundestagswahl zwei Wochen später 1.300 Stück. Aufgrund der Vielzahl der Wahlen wird die Auszählung am 12. September bis in die Nachtstunden andauern. Durch arbeitsschutzrechtliche Vorschriften ist eine Öffnung der kommunalen Kitas am Folgetag nicht möglich. Für den Tag nach den Stichwahlen und der Bundestagswahl, Montag, 27. September, wird eine Öffnung angestrebt. „Mittlerweile haben sich aufgrund des Aufrufes zehn Personen gemeldet. Wenn wir bis zum 8. September noch 16 Freiwillige bekommen, werden die Kitas selbstverständlich im regulären Betrieb arbeiten“, sagt Lindam.

„Im Verwaltungsausschuss wurde seitens der Politik deutlich gemacht, dass bei kommenden Wahlen verstärkt das Instrument der Einberufungen genutzt werden soll, wenn die freiwilligen Kräfte nicht ausreichen und die Verwaltungskapazitäten personell ausgeschöpft sind“, erklärte Bürgermeister Meineke. Wahlhelfer können wahlberechtigte Personen sein, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. Diese arbeiten in zwei Schichten in den Wahllokalen. Die erste von 7.30 bis 13 Uhr, die zweite von 12.45 bis 18 Uhr. Anschließend erfolgt die Auszählung durch alle Beteiligten.

Die Ansprechpersonen bei der Gemeinde Wennigsen lauten:

Ines Lindam (Wahlleiterin), Tel. 05103/700729 und

Michelle Plath (stellv. Wahlleiterin), Tel. 05103/700775