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Wo der Plastikmüll landet

Wennigsen.

AWO Kita in Wennigsen: Müll, Recycling und Abfalltrennung waren Themen eines Müll-Projekts.

„Bitte rettet alle Tiere im Meer!“, steht auf einem selbst gemalten Bild, das derzeit an einer Wand in der Kita „Deisterspatzen“ in Wennigen hängt. „Ein Mensch schmeißt Müll ins Wasser“ lautet der Titel eines anderen. Das Thema Müll, Recycling und Abfalltrennung stand im Mittelpunkt eines Müll-Projekts der Kita, die von Leo Keita vom Projekt „Bildung trifft Entwicklung“ geleitet wurde.

Die Tetra-Verpackung eines Apfelsafts muss nicht unbedingt weggeschmissen werden - damit lassen sich Laternen basteln. Oder ein Portemonnaie. Stolz halten die Kinder ihre aus Müll gebastelten Objekte in der Hand. „In unserer Kita fällt viel Müll an - wir können das nicht ganz vermeiden, aber wir wollen Kinder und Eltern dafür sensibilisieren und darauf hinarbeiten, dass wir das Aufkommen so gut wie möglich reduzieren. Dazu gehört unter anderem, Wegwerfartikel als Material für Basteleien zu verwenden“, sagte Ilka Böhne, stellvertretende Leiterin der Kita.

Die Kinder lernten in dieser Woche, wo viel von dem Müll, der in ihrer Umgebung und in ganz Deutschland anfällt, landet: in den Meeren der Welt. Und dass dieser Müll nicht gut ist für die Fische in diesen Meeren ist - und da Menschen Fische essen, auch nicht gut für die Menschen. „Ganz viel von dem Plastikmüll, der in Deutschland entsteht, landet in Afrika. Dort gelangt er ins Wasser, was die Menschen trinken und wovon sie krank werden“, erklärte Keita, der in Mali geboren wurde. Seine Heimat bereist er regelmäßig, von dort bringt er Spielzeug mit, das afrikanische Kinder aus Müll hergestellt haben. Zum Beispiel ein Koffer für Puzzles aus Cola-Dosen oder ein kleines Blechrad aus einer alten Fahrradkette und anderen metallenen Gegenständen. Mit dem Kauf des Spielzeugs unterstütze er die afrikanischen Kinder, die es herstellen. „Sie bekommen kein Taschengeld, sie sind arm und können sich kein Spielzeug kaufen“, erklärte Keita. Eine Woche lang nahm Kaita, der vor zehn Jahren nach Deutschland kam, die Kinder mit auf eine Reise nach Westafrika. Er zeigte Fotos und Alltagsgegenstände und trommelte mit ihnen. „Mit Projekten wie diesen wollen wir frühzeitig verhindern, dass Vorurteile entstehen“, sagte Kaita.