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Wird die Gemeinde Wennigsen zum Vorreiter beim Carsharing mit Elektrofahrzeugen?

v.li.n.re.:Angelika Schwarzer- Riemer, Maaret Westphely, Detlev Krüger-Nedde (ehrenamtl. Klimaschutzbeauftragter), vorn: Klimaschutzmanager Jens Krebs, der sich ab sofort hauptamtlich um die Elektromobilität in Wennigsen kümmern darf.

Wennigsen.

Es hat sich unter den Teilautonutzern in Wennigsen schnell herumgesprochen: Im Heisterweg vor dem Bauhof steht seit Kurzem ein zweites Auto des Carsharinganbieters Stadtmobil. Das Besondere: Es ist ein Elektroauto und es wird bereits rege genutzt.

So rege, dass es zum Pressetermin gebucht, also unterwegs ist. "Ich habe deshalb ein E-Auto aus Hannover mitgebracht," sagt Maaret Westphely von Stadtmobil entschuldigend. Bislang seien erst acht von 400 Teilautos des Anbieters elektrisch:"Die Nutzung ist noch deutlich geringer als die der Benzin- und Dieselfahrzeuge." Westphely würde das aus ökologischen Gründen gern ändern. Dazu dient auch der dreimonatige Probelauf in Wennigsen.

Geht es nach ihr, dann bekommt auch die Gemeinde zwei elektrische Teilautos für ihren Fuhrpark. Dieses Modell hat sie bereits im Ausschuss für Feuerschutz, öffentliche Ordnung, Mobilität und Digitales vorgestellt, zusammen mit einem weiteren Carsharing-Anbieter. "Denkbar wären zum Beispiel eine generelle Nutzung durch die Gemeinde montags bis freitags zwischen 9 und 15 Uhr oder alternativ regelmäßige Buchungen." Die Stadtmobil-Mitarbeiterin würde gern noch Firmen mit ins Boot holen, damit sich das Teilauto rechnet. In der übrigen Zeit könnten die Fahrzeuge auch von Privatpersonen genutzt werden.

"Die beiden Fahrzeuge sollten an der Hauptstraße vor dem Rathaus stehen mit einer Ladesäule," ergänzt die grüne Ausschussvorsitzende Angelika Schwarzer-Riemer.  Eine Alternative wäre auch der  Heitmüller-Parkplatz, alles andere zu weit weg.

Apropos zu weit weg: Genau das ist das Problem für die Bewohner anderer Ortsteile: "Ich kann ja nicht erst mit dem Auto hierherfahren und dann ins Teilauto steigen, das macht keinen Sinn", sagt die Evestorferin Schwarzer-Riemer. Wie andere kritisiert sie die Streichung von Buslinien bzw. Fahrten zum Fahrplanwechsel und fordert ein ergänzendes Rufbussystem für die Zukunft. Schneller umgesetzt werden jetzt aber erst einmal die sogenannten Mitfahrbänke, für die die Gemeinde 5.000 Euro und die Regionsversammlung am Dienstag 100.000 Euro in ihren Haushalt eingestellt hat.  

Auch ohne diese Zubringer ist in Wennigsen das neue elektrische Teilauto bereits jeden Tag in der Woche gebucht. Wenn es auf dem Stellplatz parkt, wird es an die Ladesäule der Avacon angeschlossen, die das Projekt gern mitunterstützt. So ist sichergestellt, dass der Wagen für die Stadtmobilkunden jederzeit mit voller Reichweite nutzbar ist. Die beträgt beim Renault Zoe immerhin 250 Kilometer.

"Auf jeden Fall geht es voran, es passiert etwas, ich finde, das ist ein ganz wichtiges Signal," so Angelika Schwarzer-Riemer abschließend.