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Windpark: Barsinghausen erwägt Klage gegen Raumordnungsprogramm

Egestorf / Redderse / Degersen.

Die Stadt Barsinghausen überlegt laut Bürgermeister Marc Lahmann, gegen einen beabsichtigten Windpark zwischen Egestorf, Redderse und Degersen Klage zu erheben. Bei einem gemeinsamen Termin zwischen Stadt Barsinghausen und der örtlichen Modellfluggruppe in der Egestorfer Feldmark äußerten Lahmann und die Mitglieder der Gruppe ihre Bedenken.

„Als Stadt haben wir uns bisher nicht offiziell geäußert und wollen dies nun tun“, so der Bürgermeister auf dem Modellflugplatz zwischen den drei Ortsteilen. Ein Grund sich gegen den Windpark auszusprechen sei die Tatsache, dass der Modellflugplatz im Flächennutzungsplan festgeschrieben sei im Raumordnungsprogramm hätte berücksichtigt werden müssen. Laut Lahmann gibt es in der Verwaltung Überlegungen, daher gegen das Regionale Raumordnungsprogramm zu klagen.

Kritisch sieht Lahmann auch den Grundwasserschutz. Das Gebiet, in dem sieben große Windräder gebaut werden sollen, liegt in der sogenannten Schutzzone drei und sollte unbedingt von riesigen Fundamenten der Windräder frei gehalten werden, betont der Bürgermeister.

Außerdem werde laut Lahmann das Landschaftsbild durch die Windräder in der Größe erheblich gestört. „Aus stadtplanerischer Sicht halten wir dieses Vorhaben für nicht realisierbar“.

Die Modellflieger befürchten den Verlust ihres Flugplatzes, den der Verein schon seit über 38 Jahren dort betreibt. „Kommen die Windräder so, wie sie geplant sind, können wir einpacken“, erklärt der Vereinsvorsitzende Ulrich Schulz. Laut den Modellfliegern wurde man nicht in die Planungen durch den Windparkbetreiber mit einbezogen, obwohl einige der geplanten Windräder in direkter Nähe (250 und 300 Meter) aufgestellt werden sollen und somit einen Flugbetrieb unmöglich machen. Die Nabenhöhe liegt bei 166 Metern und ist damit selbst ohne die Rotoren rund zehn Meter höher als der Kölner Dom. Die Gesamthöhe der einzelnen Winderräder soll inklusive Rotoren eine Höhe von über 240 Metern haben.

Bürgermeister Marc Lahmann zeigte eine entsprechende Grafik (siehe Bildergalerie), auf der man das größte Gebäude in Barsinghausen (das Sticher-Hochhaus), die Windräder im Bereich von Leveste und die geplanten Windräder des Windparks im Vergleich sehen konnte. Laut Lahmann überragt die Höhe der Windräder die Höhe des Nienstedter Passes.

Außerdem hält der Bürgermeister aufgrund der Lärmentwicklung den Abstand von rund 800 Metern zur nächsten Wohnbebauung für zu gering. Schon bald steht die Windenergie auf der Tagesordnung der Gremien, denn die Firma WPD soll am 19. April ihre Planungsüberlegungen in öffentlicher Sitzung dem städtischen Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt vorstellen. Die Sitzung ist öffentlich für Jedermann.