Wennigsen.
Kontaktbeamtin Katrin Hofmann vom Polizeikommissariat Ronnenberg besucht Schulklassen und lässt die Kinder einen Fußgängerführerschein ablegen. In der ersten Stunde stehen Verkehrszeichen und -regeln im Mittelpunkt, in der zweiten behandelt sie den Toten Winkel. In der dritten Stunde geht sie mit den Erstklässlern raus auf die Straße - über einen Zebrastreifen, eine Ampelquerung und über eine Fahrbahn ohne Hilfsmittel.
Verkehrsunterricht in der 1A der Grundschule Wennigsen. Heute steht Polizistin Katrin Hofmann an der Tafel. „Wir machen zusammen den Fußgängerführerschein, weil wir wollen, dass ihr alle zu Fuß in die Schule kommt." Das hat Hofmann auch auf einem Elternabend so erzählt. Schule und Gemeinde haben sie nämlich auch deshalb engagiert, damit weniger Elterntaxis unterwegs sind.
Gemeinsam erarbeitet Hofmann mit den Kindern, welche Verkehrsschilder für sie als Fußgänger gelten. Dass sie als Fußgänger auf den Bürgersteig gehören, den andere auch Fuß- oder Gehweg nennen, den sie sich manchmal mit Fahrradfahrern teilen müssen. Und dann geht es vor allem darum, die Straße sicher zu überqueren.
„Warum geht man nicht schräg über die Straße? Wieso streckt man am Zebrastreifen den Arm raus? Was macht ihr als erstes an der Ampel?“ Damit wirklich alle verstehen, dass sie auch bei Grün noch aufpassen müssen, spielt die Kontaktbeamtin die Szene mit den Schülern mehrfach durch und lässt sie den Ablauf wiederholen.
Am Schluss gibt es noch eine Hausaufgabe: „Bringt am Freitag ein Foto von euch für den Führerschein mit und übt mit Mama, Opa oder euren Freunden das Spazierengehen. Das ist nämlich wie mit dem Lesen: Wer jeden Tag übt, der kann es dann auch sehr schnell", erklärt Hofmann. Und dann erzählt sie den Erstklässlern noch, dass sie am Freitag alle in einem Auto auf dem Schulhof sitzen werden. Denn die Kinder sollen ein Gefühl dafür entwickeln, wie Autofahrer sie sehen oder auch nicht.
Hofmann ist zufrieden mit ihren Schülern, einige waren schon richtig gut informiert. "Eigentlich ist das nicht Aufgabe der Polizei sondern der Eltern. Aber wir machen das, damit alle gleich gut vorbereitet sind." Die Kontaktbeamtin bietet das Fußgängertraining allen 15 Grundschulen im Bereich der PK an, in Hemmingen macht sie das seit gefühlten zehn Jahren, in Wennigsen zum ersten Mal.
Nach den Herbstferien wird die Kontaktbeamtin mit den Wennigser Erstklässlern durch den Ort laufen und Straßen überqueren. Das ist dann die praktische Führerscheinprüfung.