Evestorf. Während in der Region Hannover seit gestern corona-bedingt Ausgangssperren zwischen 22 Uhr und 5 Uhr angeordnet sind, scheint der Wennigser CDU-Chef Ernst Herbst in seiner Funktion als Evestorfer Ortsbürgermeister mit juristischen Spitzfindigkeiten einen Weg zu finden, ein "getarntes" Osterfeuer durchzuführen..
Der Holtenser Ortsbürgermeister Wilkelm Subke (SPD) und Vorsitzende des Wennigser Gemeinderates verbreitete am Karfreitag ein Schreiben seines Ortsbürgermeister-Kollgen aus Evestorf. Darin ruft Herbst zu einer Kundgebung mit Mahnfeuer am "Ostersamstag" um 19 Uhr in der Feldmark auf. Anlass seien die Vorschläge zur Energie-Einsparung, die von der Verwaltung bislang nicht umgesetzt worden seien. Mit Kundgebung und Mahnfeuer solle "mehr Tempo in den Klimaschutz" gebracht werden. "Zur persönlichen Einladung sind Sie herzliche eingeladen", schreibt Herbst in dem Brief auf dem Wappenbriefkopf der Ortschaft Evestorf. Die Teilnehmer könnten das Anliegen unterstützen, "indem Sie am Samstagmorgen ab 8 Uhr etwas brennbaren Strauchschnitt (oder verbliebene Weihnachtsbäume, ohne Abfälle) am Straßenrand dafür bereitlegen." Für diese Aktion findet Holtensens Ortsbürgermeister Wilhelm Subke klare Worte: "Unverantwortlich. Für so etwas habe ich absolut kein Verständnis." Auf Nachfrage bestätigte Gemeindebürgermeister Christoph Meineke (parteilos): "Ich halte die Aktion für überflüssig. Es gibt 364 andere Tage im Jahr, an denen man für das Klima demonstrieren könnte. Und ob das Verbrennen von Grünzeug dem Klimaschutz dienlich ist, kann sich jeder selber beantworten."