Ronnenberg/ Wennigser Mark.
Zwei Trucks, gut 2.000 Kilometer durch Osteuropa, ein kaputter Reifen und vier verbogene Felgen - das war eine Seite der Weihnachtstrucker-Tour der Johanniter im vorigen Jahr. Die andere: 2.500 Familien in zwei ukrainischen Gemeinden bekamen damals Pakete überreicht. Gesammelt von Menschen aus der gesamten Region Hannover. Auch im Calenberger Land hatten sich Bürger engagiert. Das Ziel: Bedürftigen Familien das Überleben im Winter ein wenig leichter zu machen.
Auch in diesem Jahr freuen sich die Johanniter wieder über tatkräftige Unterstützung. Der Ortsverband Deister nimmt ab sofort - bis einschließlich Montag, 16. Dezember, - komplett gepackte Pakete oder Sachspenden an. Zentrale ist die Dienststelle am Hagacker 5b in Ronnenberg (montags bis freitags, 9 bis 16 Uhr); hinzu kommt die Kita "Märker Strolche" an der Egestorfer Straße 27 in der Wennigser Mark (montags bis freitags, 8 bis 15 Uhr). Passende Kartons stehen zur Mitnahme bereit (so lange der Vorrat reicht).
Bereits zum dritten Mal fahren die Johanniter aus der Region Hannover die beiden ukrainischen Städte Schytomyr und Poltawa an. Die Pakete helfen unter anderem Menschen, die aus dem Kriegsgebiet im Osten des Landes flüchten mussten. Gemeinsam mit lokalen Partnern werden auch alleinerziehende Mütter, Kinderheime, Schulen und andere Einrichtungen für Kinder und Familien unterstützt. "Viele Menschen konnten gar nicht fassen, dass wir mitten im tiefsten Winter tausende Kilometer fuhren, um ihnen Hilfspakete zu bringen", berichten die beiden Konvoileiter Ulrich Kaus und Michele Sciacca. In diesem Jahr fahren sie wieder mit einem ehrenamtlichen Team in die Ukraine; diesmal kommt mit Iwano-Frankiwsk noch eine dritte Stadt - und damit ein dritter Truck - hinzu.
Der Ukraine-Konvoi ist Teil einer bundesweiten Mission der Johanniter-Unfall-Hilfe: Bereits seit 26 Jahren gibt es die Weihnachtstrucker. Begonnen haben Ehrenamtliche aus Bayern mit Nothilfe für Menschen in Bosnien-Herzegowina, das seinerzeit unter den Folgen des Bürgerkriegs litt. Bis heute helfen die Weihnachtstrucker auch dort. Hinzu kommen, auch in abgelegenen Regionen, Zielorte in Albanien, Bulgarien und Rumänien. 2018 machten sich rund 130 Ehrenamtliche mit insgesamt 45 Lastwagen und fast 58.000 Päckchen auf den Weg. Und immer arbeitet die Hilfsorganisation eng mit lokalen Organisationen zusammen. Die Johanniter vom Ortsverband Deister packen gemeinsam mit der Johanniter-Jugend und der Kita "Märker Strolche" auch eigene Hilfspakete. "Wir helfen den Menschen, ihre Grundversorgung in der kalten Jahreszeit sicherzustellen", betont Dienststellenleiter Olav Grote. Gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern haben die Johanniter eine verbindliche Packliste zusammengestellt; mit dabei sind Grundnahrungsmittel, Hygieneartikel und Kleinigkeiten, die Kindern Freude machen sollen. Dass jedes Päckchen gleichwertig ausgestattet ist, erleichtert den Weihnachtstruckern auch die teils strikten Zollformalitäten.
Die Packliste
1 Geschenk für Kinder (Malbuch oder -block, Malstifte), 2 kg Zucker, 3 kg Mehl, 1 kg Reis, 1 kg Nudeln, 2 Liter Speiseöl in Plastikflaschen, 3 Packungen Multivitamin-Brausetabletten, 3 Packungen Kekse, 5 Tafeln Schokolade, 500 g Kakaogetränkepulver, 2 Duschgel, 1 Handcreme, 2 Zahnbürsten und 2 Tuben Zahnpasta.
Sonderaktion Ronnenberger Weihnachtsmarkt
Beim 50. Ronnenberger Weihnachtsmarkt am 1. Advent sind die Johanniter des Ortsverbands Deister wieder als Kooperationspartner dabei. An einem eigenen Stand bieten sie nicht nur selbstgebackene Kekse und leckere Puffer an - dort können auch fertig gepackte Pakete sowie Sachspenden für die Weihnachtstrucker-Aktion abgegeben werden. Die Spenden werden am Sonntag, 1. Dezember, in der Zeit von 15 bis 17 Uhr am Johanniter-Stand angenommen. Auch diese Spenden werden dann Teil des Ukraine-Konvois. Der startet übrigens am zweiten Weihnachtsfeiertag.