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Wanderexperte Quack: Deister hat viel Potenzial in Sachen Tourismus

Wollen das Thema Wandern in den Fokus rücken: Thomas Schmidt von der Alten Zeche (von links), Gudrun Viehweg (ILE-Region), Barsinghausens Bürgermeister Marc Lahmann, Wirtschaftsförderer Thomas Müller, Springes Bürgermeister Christian Springfeld, Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack sowie Bianca Tutkunkardes und Sonja Beuning von der Region Hannover.

Barsinghausen/Wennigsen/Springe.

„Ich bin mir sicher, dass Sie die landschaftlichen Voraussetzungen dafür haben, dass Ihre Region zu einem beliebten Ziel für Wandertouristen werden kann. Zweifel sind nicht erlaubt.“ Mit diesen Worten hat Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack von der Ostfalia-Hochschule gleich zu Beginn seines Vortrages zum Thema „Produktentwicklung Wandern für Naherholung und Tourismus“ die Chancen des Calenberger Landes als Urlaubsregion geworben. Zudem beruhe diese Aussage auch auf eigenen Erfahrungen, „denn ich bin selbst öfter im Deister gewandert“, wie der Wissenschaftler ergänzte.

Rund 60 Zuhörer, darunter zahlreiche Vertreter von Vereinen und Verbänden, verfolgten die Ausführungen Quacks in der Waschkaue. Eingeladen dazu hatten die ILE-Region Calenberger Land und die Wirtschaftsförderung der Stadt Barsinghausen. Die Region Hannover hatte die Veranstaltung außerdem mit einer Zuwendung gefördert. Ziel des Vortrags sei es, den bereits von den Mitgliedern der ILE-Region sowie der Arbeitsgemeinschaft Deister erarbeiteten Ideen neue Impulse zu geben, wie Bürgermeister Marc Lahmann als Vorsitzender der ILE-Lenkungsgruppe in seiner Begrüßung betonte.

Quack, der an der Ostfalia-Hochschule Professor für allgemeine Betriebswirtschaftslehre ist und sich auf das sogenannte Destinationsmanagement spezialisiert hat, zeigte in seinem Vortrag nicht nur die landschaftlichen Potenziale der Deisterregion als Urlaubsziel für Wandertouristen auf, er griff auch aktuelle Trends auf und skizzierte mögliche Zielgruppen. So sei die demografische Entwicklung im Fall des Wandertourismus eine Chance, denn der Anteil der Wanderer sei bei den Älteren deutlich größer als bei den Jüngeren, führte der Wissenschaftler aus. Hinzu komme, dass die Älteren im Vergleich zu vergangenen Jahrzehnten Freizeitangebote mit körperlicher Betätigung auch mittlerweile deutlich länger ausüben.

Gleichwohl haben Regionen, die sich auf den Wandertourismus ausrichten wollen, auch bestimmte Angebote vorzuhalten, wie der Experte betonte. „Jeder zweite Wanderer geht mittlerweile ohne Orientierungshilfe in den Wald“, zitierte Quack aus einer Studie. Folglich müssen auch die Wege entsprechend ausgeschildert sein, um den Erwartungen zu entsprechen. „Wanderer sind reiseerfahren und hochgradig qualitätsaffin“, ergänzte Quack. Dies führe dazu, dass die Ansprüche an die Qualität an das nächste Reiseziel mit jedem Urlaub steige.

Für das Calenberger Land ist es aus Quacks Sicht wichtig, vom Deutschen Wanderverband oder vom Deutschen Wanderinstitut mehrere Wege zertifizieren zu lassen. „Diese Wege müssen dann auch mit Geschichten verknüpft sein, damit sie für die Zielgruppen interessant sind“, ergänzte er. Zugleich sei es wichtig, den Interessierten nicht nur zu erzählen, dass die Landschaft schön sei, „die Gäste müssen auch erfahren, was hier alles schön ist“, wie es Quack ausdrückte. Dementsprechend müsse auch ein breites Serviceangebot vorgehalten werden.

Im Anschluss an den mit vielen Fakten untermauerten Vortrag nutzten viele Zuhörer die Gelegenheit, um mit dem Experten wie auch untereinander ins Gespräch zu kommen.