Wennigsen.
Am 6. Januar ist der Wennigser Uhrmachermeister Hermann Knölke im Alter von 95 Jahren gestorben. Eine Woche später erhält der Förderverein der Wennigser Feuerwehren Post vom Amtsgericht: Knölke hat den Verein als Vermächtnisnehmer bestimmt.
100.000 Euro vererbt der Uhrmachermeister dem Förderverein. „Da musste ich mich erst mal setzen“, gesteht der Vereinsvorsitzende Hans-Jochen Arndt. 1.500 oder 2.000 Euro seien schon mal an den Verein gespendet worden statt Kränzen, auch andere Beträge aus anderen Anlässen, aber so eine hohe Summe in 13 Jahren noch nie.
Der Uhrmachermeister war ein Freund der Feuerwehren und der Musik. Nach seinem letzten Willen soll das Geld in die Arbeit der drei Feuerwehr-Musikzüge der Gemeinde Wennigsen fließen, in Instrumente, Noten, die Ausbildung, vor allem aber in die Kinder- und Jugendarbeit.
„Auch beim letzten Freischießen hat er noch aus dem Fenster geschaut", erinnert sich Gemeindebrandmeister Uwe Bullediek und dass Knölke und seine Frau auch im hohen Alter noch im Geschäft aktiv waren. Alexandra Mensing, die Leiterin des Degerser Musikzuges, hat jedes Jahr ein Teil Silberbesteck aus dem Geschäft bekommen, von ihrem ersten bis 18. Lebensjahr. Knölke hat verlorengegangene Silberteile wieder besorgt und Pappkärtchen ausgegegeben, wenn die Batterie in einer Uhr ausgewechselt werden musste.
Und was machen der Förderverein und die Musikzüge aus Degersen, Wennigsen und Bredenbeck jetzt genau mit seinem Vermächtnis? Das wollen die Verantwortlichen entscheiden, wenn das Geld auf dem Konto ist - und der Wortlaut des letzten Willens vorliegt.