Degersen.
Wie im vergangenen Jahr auch hatten wieder über 100 Menschen den Weg in das Dorfgemeinschaftshaus in Wennigsen-Degersen gefunden, um dem traditionellen Calenberger Treff des SPD-Bundestagsabgeordneten Matthias Miersch beizuwohnen. Die Landtagsabgeordnete Kerstin Liebelt war ebenfalls der Einladung gefolgt.
Miersch berichtete von seiner Sommertour, im Rahmen derer er alle fünf Jobcenter seines Wahlkreises besucht, um die Wirksamkeit des Teilhabechancengesetzes zu prüfen. Am 1. Januar 2019 trat das Projekt „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ in Kraft. Ziel der Initiative ist die Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt. Teilnehmende Arbeitgeber werden mittels einer Bezuschussung zur Bezahlung des Projektteilnehmers für bis zu fünf Jahre unterstützt. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Jobcentern betreuen ihre Kundinnen und Kunden mit viel Fingerspritzengefühl. Dieses Projekt ist passgenau zugeschnitten. Es bringt den Menschen, die auf diesem Wege wieder eine geregelte Arbeit finden, ihre Würde zurück. So haben es mir die Betroffenen mitgeteilt“, sagte Miersch in seinem Bericht. Überrascht zeigt sich der Abgeordnete, dass die meisten Arbeitgeber, welche sich am Projekt beteiligen, aus der freien Wirtschaft kommen und nicht, wie zunächst angenommen, von den öffentlichen Arbeitgebern. Die Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit berichtet aktuell über 2.500 abgeschlossene Verträge. Allein in der Region Hannover sind es gut 500.
Weiter fragte Matthias Miersch, inwieweit die Gesellschaft in der Lage ist, den Zusammenhalt zu garantieren. Hier muss die SPD eine ehrliche Debatte führen. „Wir müssen mehr klare Kante in der gesellschaftlichen Diskussion zeigen. Und ich möchte, dass wir auch die großen Fragen stellen“, machte Miersch deutlich. Welchen Wert haben Pflege und Gesundheit? Wann wird eine Bildungsgerechtigkeit hergestellt sein? Die Zukunft hat schon begonnen. Der Klimawandel zeigt, dass auf vielen Ebenen ein Umdenken stattfinden muss. So verabschiedet Miersch seine Gäste nachdenklich in den Abend, der wie immer mit einem Imbiss und weiteren angeregten Gesprächen endet. Ein besonderer Dank für die Bewirtung geht an Stefani und Gustav Habermann.