Wennigsen.
Anknüpfend an die Suchtpräventionskurse von vor den Ferien, bei denen es um Alkohol ging, führt die KGS die Kurse fort und beschäftigt sich nun mit Cannabis. Auch das Internet spielt beim heutigen Drogenkonsum eine große Rolle.
„Ach du scheiße“, rufen die Jugendlichen als sie die Vorher- Nachher- Bilder von Süchtigen sehen. Schon innerhalb eines Jahres können sich Süchtige optisch komplett verändern. Der Einstieg in den Drogenkonsum ist im Gegensatz dazu mit lustigen bunten Bildern und laut Polizist Karsten Schröder auch mit vielen Falschinformationen gespickt. YouTube gilt bei Jüngeren als normale Informationsquellen, doch schnell geraten die Schüler hier an falsche Informationen. Anhand von Beispielen zeigt Polizist Schröder, von der Polizeiinspektion Gehrden, wo bekannte Youtuber beim Thema Drogen falsch liegen. Mit seiner ruhigen Art beschreibt Schröder auch die Entwicklung von Cannabis. Das heutige Gras hat nichts mehr mit dem gemeinsam, was die Hippies damals rauchten. Heutiges Cannabis kann bis zu 40 Prozent stärker sein. Neben der Stärke der Droge kann die Wirkung auch durch die persönliche Stimmungslage beeinflusst werden. Da ist es wie beim Alkohol. Manche werden locker und lustig, aber andere aggressiv, oder sogar depressiv.
Ein ganz falsches Vergnügen versprechen auch sogenannte Legal Highs. Vermeintlich harmlose und legale Rauschmittel. Es sind oft Badesalze, oder Räuchermischungen, die legal gekauft werden können und einen unbeschwerten Rausch versprechen. Doch es ist unbekannt, welche Inhaltsstoffe sie besitzen. Anhand von Zeitungsberichten zeigt der Polizist, wie sogar in der nahen Umgebung Jugendliche in diese Drogenfallen tappten und mit ihrer Gesundheit bezahlten. Die Schüler können sich in einem Glas eine Räuchermischung anschauen, einigen fallen darin die salzartigen Steinchen auf. Wird das Glas geschüttelt rutschen die Steinchen nach unten. „Hier ist die Gefahr, dass vielleicht nicht der erste, oder zweite Joint gefährlich ist, aber wer sich aus dem Rest, wo sich jetzt die chemische Droge in Form der Salze sammelt, einen Joint dreht, der hat dann die Überdosis“, macht Schröder anschaulich klar. Die Legal Highs sind so zahlreich und verändern sich so schnell, dass ein Verbot schwer ist. Im Internet lassen sich die Legal Highs ganz leicht bestellen. Die Schüler lernen die Werbeanzeigen und Rabattaktionen zu deuten. Für jeden Geschmack und jede Stimmung scheint es die richtige Mischung zu geben. Wer mit Bitcoins bezahlt erhält auch noch Rabatte. Die Internetseiten sind wie jede Shopping Seite im Netz aufgebaut. Sogar Bewertungen sind möglich. Es gibt nie schlechte Bewertungen, erklärt der Polizist den Schülern, alleine das sollte ein Warnsignal sein.
Gegen Ende der Doppelstunde zeigt der Polizist noch einmal Bilder von einem Tatort, an dem die Drogen verpackt wurden. Hier ist nichts von der schönen bunten und sorglosen Welt zu sehen, die die bunten Bilder der Legal Highs versprechen. „Viele der Dealer strecken ihre Ware auch, mit verschiedenen Dingen. Am Ende weiß keiner was er da wirklich raucht“, gibt Polizist Schröder den Jugendlichen noch mit. Ob die Polizei und die Lehrer die Schüler erreichen lässt sich nur schwer ausmachen, doch Schröder ist sich sicher: „Nichts machen, dass wäre fatal.“ Laut der Erfahrung der Polizei und der Lehrer kommen immer jüngere Schüler in Kontakt mit Drogen, an jeder Schule. Eine sachliche Aufklärung soll die Schüler informieren, wie die Welt der Drogen jenseits von YouTube und Co aussieht.