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SPD Wennigsen: Jetzt erst recht

Der neue SPD Ortsvereinsvorstand: v.l.n.r. Niklas Lutter, Arne Kaiser, Jonas Farwig, Thomas Bödeker, Felix Bödeker, Björn Hagen, Maria Becker, Eva Rudolph. Auf dem Bild fehlen: Ingo Klokemann und Horst Lahmsen.

Wennigsen.

Wahltag beim Ortsverein der SPD: 22 Mitglieder bestimmen in Wennigsen einen neuen Vorsitzenden, einen neuen Stellvertreter und drei neue Beisitzer. Gegenstimmen gibt es nicht, aber reichlich Diskussion, wie es nach der Europawahl weitergehen soll.

Zwei Jusos stehen neu an der Spitze des Ortsvereins: Jonas Farwig heißt der neue Vorsitzende, Niklas Lutter einer der beiden Stellvertreter, die neuen Beisitzer sind Maria Becker, Thomas Bödeker und Björn Hagen. Im Vorstand verbleiben außerdem Felix Bödeker als stellvertretender Vorsitzender, Eva Rudolph als Kassiererin, Arne Kaiser als weiterer Beisitzer und Ingo Klokemann als Fraktionsvorsitzender.

Bei Maria Becker waren es die schlechten Wahlergebnisse ihrer Partei, die sie dazu bewogen haben, noch einmal zu kandidieren „Wie wünsche ich mir meine Partei ?“ Über das Profil will sie jetzt als erstes diskutieren. Andere wollen schneller nach draußen gehen wie Reinhard Wiens, der gern Ende Oktober den Auftakt zu einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe machen würde: 1. Klima- und Umweltschutz 2. Soziales und Wirtschaft 3. Wie geht beides zusammen?

Hannelore Nimmrich setzt ihre Hoffnungen auf die Jüngeren in der Partei: „Die Jugend ist unsere Zukunft“. Dieser Fokussierung widerspricht nicht nur die Hemminger Landtagsabgeordnete Kerstin Liebelt, die als Gastrednerin bei der Mitgliederversammlung mit dabei ist „Wir sind eine Partei für die gesamte Bevölkerung“. Und dann berichtet Liebelt über die Erfolge aus eineinhalb Jahren Landtagsarbeit- „den besten Beruf, den ich je hatte“: Abschaffung der Kitagebühren sowie des Schulgeldes für Erzieher und Gesundheitsberufe, Einführung der Meisterprämie (eigentlich ein Antrag der FDP), Masterplan Digitalisierung („Lieblingsprojekt“ des Digitalisierungsministers Bernd Althuismann), die Förderung von Sozialwohnungen etc. Da die Polizei offensichtlich weitere Räume für die Ausbildung ihres Nachwuchses benötigt, kommt auch Bewegung in die ehemalige Polizeischule in der Wennigser Mark, auch wenn mit den Gebäuden nach jahrelangem Leerstand nichts mehr anzufangen ist.

Der langjährige Ortsvereinsvorsitzende und neue Fraktionschef Ingo Klokemann berichtet aus dem Rat: Die Sanierung der Hauptstraße soll noch in diesem Jahr starten, die Erreichbarkeit des EDEKA-Marktes dabei durchgängig gewährleistet sein. Außerdem soll es einen Hauptstraßen-Kümmerer geben, der zu festen Zeiten in eigenen Räumen erreichbar ist. Am Kleinen Lutterfeld wollen Gemeinde und Klosterkammer sozialen Wohnraum schaffen, strittig ist, wie hoch gebaut werden soll, immer noch ungeklärt, ob das Bauprojekt mit einer Friedhofserweiterung kollidiert. Bei der neuen Spielplatzsatzung will die Fraktion erst einmal das Jugendparlament zu Wort kommen lassen, ein Anliegen, mit dem sie allerdings in der letzten Sozialausschusssitzung gescheitert ist.

Unzufrieden ist die SPD- Basis mit den übergeordneten Parteiebenen. Anträge des Ortsvereins würden im Bezirk oder Unterbezirk nicht gehört. Kerstin Liebelt kündigt eine gemeinsame Plattform und Fragebogenaktion an, die der Unterbezirk für seine Ortsvereine plane. Außerdem rät sie dazu nachgeordnete Parteiabteilungen wie beispielsweise den in Wennigsen/Sorsum zu stärken: „Wir haben dann ein besseres Gespür für die Angelegenheiten vor Ort“. Seit dem plötzlichen Tod von Heinz-Dieter Hasenjäger Anfang März ruht in Sorsum nämlich die Parteiarbeit.