Sorsum/Region. In den vergangenen Sitzungswochen des Deutschen Bundestages standen für den hiesigen Bundestagsabordneten Matthias Miersch nicht nur viele wichtige Entscheidungen wie die Abstimmung über eine Wahlrechtsreform an. Höhepunkt am Mittwoch der Sitzungswoche war der Besuch der 10. Klasse der Freien Walldorfschule Sorsum. Rund eine Stunde lang hatten die Schüler Zeit, sich mit ihrem Abgeordneten auszutauschen. .
Nachdem Miersch seine Gäste im zum Deutschen Bundestag gehörenden Paul-Löbe-Haus begrüßte hatte, nutzten diese die Gelegenheit, danach zu fragen, wie die Arbeitsabläufe eines Bundestagabgeordneten in der Praxis aussehen und welche persönlichen Erfahrungen Miersch hierbei gesammelt hat.
Die zahlreichen Fragen der Schüler führten schnell zum Thema Klimaschutz. Der Umweltpolitiker Miersch machte dabei deutlich, dass der Turbo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien eingelegt werden muss. Er zeigte aber auch auf, dass es bei politischen Entscheidungsfindungen für eine Demokratie essenziel wichtig ist, in den Debatten sorgfältig die einzelnen Schritte zum Ziel abzuwägen und gute Kompromisse zu finden. „In einer Zeit der zunehmenden Polarisierung und einem weit verbreiteten Schwarz-Weiß-Denken sind immer weniger Menschen zu einem sachlichen Austausch bereit. In diesem Moment, wo kein sachlicher Austausch miteinander mehr möglich ist, verlassen wir das Fundament unserer demokratischen Gesellschaft.“
Wie schwierig die Lösungsfindung sein kann, machte Miersch am konkreten Beispiel der Atomausstiegs-Debatte deutlich. Die Schülerinnen und Schüler sollten dafür selber nach Argumenten für und wider einen Ausstieg suchen. Abschließend sollte per Abstimmung ein Meinungsbild der Klasse eingeholt werde. Zu Mierschs Freude, stimmte eine Mehrheit der Schülerinnen und Schüler ihm in seiner Auffassung zu, dass der Ausstieg aus der Atomkraft richtig sei. „Atomkraft ist nicht nachhaltig und schon gar nicht günstig, deswegen freue ich mich natürlich über dieses Ergebnis. Dennoch muss es in unserer Demokratie selbstverständlich sein, den Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Auffassung zu suchen, um zu den bestmöglichen Entscheidungen zu kommen und hierfür Mehrheiten zu finden“, so Miersch abschließend.
Für die Schüler standen bei ihrem Aufenthalt in Berlin neben dem Gespräch mit Miersch weitere Highlights auf dem Programm, so zum Beispiel der Besuch der Reichstagskuppel.