Hannover. Für lebensrettende Maßnahmen können wenige Minuten entscheidend sein, wenn Rettungskräfte schnell vor Ort und beim Patienten sein müssen. Ihre Arbeit wird dabei häufig behindert, wenn sie das richtige Haus durch fehlende, zugewachsene oder schlecht angebrachte sowie unzureichend beleuchtete Hausnummern nicht finden können. Hier geht wertvolle Zeit verloren, wenn die Rettungskräfte die Straßen mehrfach abfahren oder im schlimmsten Fall zu Fuß das richtige Gebäude suchen müssen..
Eine gut sichtbare und beleuchtete Hausnummer kann im Ernstfall überlebenswichtig sein. Daher sollte sie bereits von weitem erkennbar sein. „Die Sichtbarkeit der eigenen Hausnummer sollte daher regelmäßig überprüft werden“ erläutert Thorsten Ernst, Fachbereichsleiter Notfallversorgung im Landesverband Niedersachsen/Bremen. „Darüber hinaus empfehlen wir allen, die den Notruf alarmieren, ihre genaue Adresse durchzugeben. Erklären Sie zudem, wie der Hauseingang zu finden ist, wenn dieser beispielsweise im Innenhof liegt. Am besten ist es, jemanden abzustellen, der die Helfer bei ihrer Ankunft einweisen kann. Genauso handeln auch unsere Rettungskräfte: Sie positionieren Lotsen für nachfolgende Kollegen beziehungsweise für den Notarzt.“
Im Herbst und Winter wird die Suche nach dem Einsatzort durch frühe Dunkelheit oder schlechtes Wetter zusätzlich erschwert. Auch nicht fortlaufende Hausnummern können ein Problem sein. Gerade in Neubaugebieten oder kleinen Ortschaften stellen Rettungskräfte immer wieder fest, dass die Häuser nicht gekennzeichnet sind. Erschwert wird die Suche auch, wenn sich die Hausnummer neben einer Eingangstür auf der Rückseite des Gebäudes befindet.
Die Johanniter raten deshalb Haus- oder Wohnungseigentümern, an jedem Gebäude eine Nummer anzubringen, die auch aus einem fahrenden Fahrzeug heraus gut zu erkennen ist. Im Bereich großer Wohnanlagen und bei Mehrfamilienhäusern sind darüber hinaus gute und eindeutig beschriftete Klingelschilder notwendig, um Verzögerungen bei der Suche oder Verwechselungen bei ähnlich klingenden Namen zu vermeiden. Wer zur Miete in einem Haus lebt, sollte darüber mit seinem Vermieter oder der Hausverwaltung sprechen.