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Rückläufiger Trend bei Straftaten - Erstmals zieht Abfallwirtschaft Bilanz zu Unordnungszuständen

Region. Die Polizei, Stadt Hannover sowie der Zweckverband Abfallwirtschaft der Region Hannover veröffentlichen den Sicherheitsbericht für die Landeshauptstadt. In diesem sind aktuellste Zahlen zu Kriminalität und Unordnungszuständen - größtenteils aufgeschlüsselt für jeden Stadtteil - zu finden. Die Veröffentlichung gewährleistet die größtmögliche Transparenz für die Bevölkerung. Zugleich bieten die Daten eine Basis für die Fortsetzung des intensiven Austauschs zwischen den Partnern..

Der jährlich erscheinende Sicherheitsbericht hat Delikte im Fokus, welche einen Bezug zum öffentlichen Raum haben beziehungsweise das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung im besonderen Maße beeinflussen. Hierbei werden insbesondere folgende Straftaten im Fünf-Jahres-Vergleich betrachtet: Gesamtstraftaten (ohne

Staatsschutz- und Verkehrsdelikte), Raubdelikte, Körperverletzungen, Diebstahlsdelikte (u.a. Wohnungseinbrüche), Sachbeschädigungen und Rauschgiftdelikte. In den Sicherheitsbericht fließen keine Straftaten ein, bei denen der Tatort nicht genauer zu bestimmen ist und die Tat somit keinem Stadtteil zugeordnet werden kann. Erstmalig ist in diesem Jahr ein Beitrag des Zweckverbands Abfallwirtschaft Region Hannover aha enthalten.

Für die Jahre 2020 und 2021 müssen die besonderen Umstände während der pandemiebedingten Einschränkungen berücksichtigt werden: Neben der Bindung von Einsatzkräften sowohl der Polizei als auch des städtischen Ordnungsdienstes zum Zwecke der notwendigen Überwachung der Corona-Bestimmungen sind Veranstaltungen wie das Maschseefest, Konzerte und Sportveranstaltungen, die in früheren Jahren eng begleitet wurden, entfallen. Darüber hinaus kamen Ordnungsverstöße, zum Beispiel durch aggressives Betteln oder unerlaubte Formen von Straßenmusik, zeitweise kaum vor. Die Priorisierung der Einsatzmaßnahmen auf die Einhaltung und Durchsetzung der erlassenen Beschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bestimmten das Tätigkeitsbild der PD Hannover wie auch des städtischen Ordnungsdienstes auch im Jahr 2021 deutlich. Die veränderten Formen der Arbeitswelt durch Homeoffice und Kurzarbeit führten zu einer erhöhten Präsenz im eigenen Wohnraum und einem starken Rückgang der Mobilität. Auch die Beschränkungen der Einreise nach Deutschland sowie innerhalb des Landes zeigten spürbare Auswirkungen auf überörtlich agierende Tätergruppierungen und hierdurch auf bestimmte Kriminalitätsbereiche, wie zum Beispiel bei den Wohnungseinbruchdiebstählen.

Durch Beschränkungen im Einzelhandel erfolgte zum einen ein anderes Konsumverhalten, zum anderen führte dies zu einer Reduzierung von Tatgelegenheiten. Auch durch den Wegfall von Großveranstaltungen wie (Schützen-) Feste, Messen, Fußball etc. sowie die Schließung von Diskotheken, Kneipen und Bars kam es zu einem deutlichen Rückgang der Fälle in einzelnen Deliktsbereichen.

Für die Landeshauptstadt Hannover setzte sich der seit dem Jahr 2016 feststellbare rückläufige Trend an Straftaten im Jahr 2021 fort. Erfasste die Polizeiliche Kriminalstatistik im Jahr 2020 noch 68.540 Gesamtstraftaten, fiel deren Zahl im Jahr 2021 auf nunmehr 63.578.

Hervorzuheben ist insbesondere, dass die Zahl der Raubdelikte nach einem deutlichen Anstieg im Jahr 2020 im vergangenen Jahr auf das Niveau der Vor-Corona-Jahre zurückgegangen ist. Von 713 erfassten Straftaten aus diesem Bereich im Jahr 2020 bilanziert die Polizei mit 528 Fällen für das vergangene Jahr eine erfreuliche Entwicklung. Ebenfalls rückläufig sind Körperverletzungen mit 6.095 solcher Straftaten (2020: 6.881 Fälle).

"Die rückläufige Zahl der Gesamtstraftaten ist sehr erfreulich", sagt Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe, der diesen Trend gern fortsetzen möchte. "Um dieses Ziel zu erreichen, erfolgt eine ständige Analyse und Bewertung der Sicherheitslage." Eine erhöhte Präsenz des Einsatz- und Streifendienstes, engmaschige Kontrollen durch uniformierte, aber auch zivile Beamtinnen und Beamte sowie das konsequente Verfolgen von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten sollen nicht nur das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung weiter stärken, sondern auch Druck auf Personen mit kriminellen Energien erhöhen. "Dafür suchen wir auch zukünftig den Schulterschluss und fortlaufenden Austausch mit anderen Behörden und Partnern und engagieren uns beispielsweise im Kommunalen Präventionsrat", betont Kluwe.

"Die verringerte Anzahl an Straftaten und Unordnungszuständen im Stadtgebiet sind ein Indiz dafür, dass wir mit unserer Präsenz von Ordnungskräften auf dem richtigen Weg sind. Die Sicherheitspartnerschaft zwischen der Landeshauptstadt, der Polizeidirektion Hannover und aha hat eine noch engere Kooperation und Abstimmung der Behörden ermöglicht und sich bewährt", sagt der Ordnungsdezernent Axel von der Ohe. "Der Sicherheitsbericht ermöglicht eine faktenbasierte Bewertung der Sicherheitslage. Auf dessen Grundlage gilt es weiterhin das Sicherheitsempfinden der Einwohnerinnen und Einwohner zu stärken und Unordnungszustände schnellstmöglich zu beseitigen."

"Nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Sauberkeit hat Auswirkungen auf die Lebensqualität einer Stadt", sagt Thomas Schwarz, Verbandsgeschäftsführer von aha. Täglich seien neun aha-Abfallfahnder im Stadtgebiet von Hannover unterwegs, um wilden Müll aufzuspüren und Verursacher ausfindig zu machen. "Leider ist die Tendenz bei den illegalen Müllablagerungen nach wie vor steigend, weil sich Einzelne auf Kosten der Gemeinschaft kriminell und zugleich umweltschädlich verhalten", erklärt Thomas Schwarz. Wir freuen uns daher, dass uns viele Tausend engagierte Menschen bei der Beseitigung des wilden Mülls mit der Müllmelde-App so tatkräftig unterstützen."

Der vollständige Sicherheitsbericht ist unter folgendem Link im Internet zu finden: https://www.pd-h.polizei-nds.de/kriminalitaet/kriminalitatsverteilung-in-hannover-2017-bis-2021-gemeinsamer-sicherheitsbericht-115041.html.