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Regionalbischöfin Petra Bahr lobt die große Vielfalt in den Kirchengemeinden

Regionalbischöfin Petra Bahr (rechts) und Superintendentin Antje Marklein vor dem Evangelischen Hospiz im ehemaligen Anna-Forcke-Stift.

Barsinghausen/Region. Regionalbischöfin Petra Bahr bereist derzeit im Rahmen einer mehrwöchigen Visitation die evangelischen Gemeinden im Kirchenkreis Ronnenberg. Dabei taucht die Theologin nach eigenen Angaben in die große Vielfalt des kirchlichen Lebens zwischen Barsinghausen, Wennigsen, Gehrden und Ronnenberg ein. "Es geht um gegenseitige Wahrnehmung und Wertschätzung. Ich erlebe eine starke Gemeinschaft von Ehren- und Hauptamtlichen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise und mit Hingabe engagieren", sagt die Bischöfin, zuständig für den Sprengel Hannover..

Sie schätze es als eine der schönsten Aufgaben, für drei bis vier Wochen in den Gemeinden eines Kirchenkreises unterwegs zu sein. Dabei gehe es insbesondere darum, nicht als Chefin oder Aufpasserin aufzutreten, sondern mit den Mitarbeitenden in den Gemeinden zu sprechen und ihnen Anerkennung für die Arbeit im kirchlichen Alltag zu geben.

In diesen Begegnungen lerne sie selbst auch immer wieder Neues, betont die Bischöfin - zum Beispiel "wie unterschiedlich die Gemeinden imn Kirchenkreis mit ihren Menschen und Themen sind. Diese Vielfalt empfinde ich als echten Reichtum", sagt Petra Bahr.

In Barsinghausen habe sich jüngst eine neue Gesamtkirchengemeinde gebildet. Es sei spannend zu sehen, wie sich diese Gemeinde nach gut zwei Monaten entwickle. Und auch der Blick auf die Gemeinden in den Kirchenregionen Wennigsen und Ronnenberg mit Gehrden lohne sich. Jede Region habe ihre eigenen Geschichte, ihr eigenes Profil und ihren eigenen Glaubensschatz, ergänzt Antje Marklein als Superintendentin des Kirchenkreises Ronnenberg.

Ohnehin sei es für die kirchlichen Gemeinden wichtig, eigene Schwerpunkte zu setzen und sich mit ihren Stärken zu profilieren -  beispielsweise als Kirche mit Musik oder als Kirche mit einer besonderen Nähe zu Themen für Jugendliche. "Unsere Gemeinden werden kleiner. Daher sollten die Gemeinde nicht in Konkurrenz zueinander treten, sondern sich gegenseitig ergänzen", erläutert die Bischöfin ihre Gedanken, wie das kirchliche Leben in Zukunft aussehen könnte.

Zu den elementaren Dingen kirchlichen Lebens gehöre insbesondere auch das diakonische Engagement, getragen sowohl vom hauptamtlichen als auch vom ehrenamtlichen Engagement. Dieser besonderen Leistungen sollten sich auch die Helferinnen und Helfer selbst bewusst sein. Als besonderes Highlight ihrer Visitation bezeichnete die Bischöfin ihren Besuch des Evangelischen Hospizes im ehemaligen Anna-Forcke-Stift Barsinghausen. Das Hospiz mit derzeit sechs belegten Plätzen hat seinen Schwerpunkt in der Versorgung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen sowie deren Angehörigen. Für die Zukunft sei eine Erweiterung auf bis zu zehn Plätze geplant - wenn ausreichend Personal zur Verfügung steht.

Als "eindrucksvoll" bezeichnete Regionalbischöfin Bahr ihr Treffen im Rahmen der Visitation mit den Bürgemeistern der Kommunen. Es habe vertrauensvolle und offene Gespräche gegeben. Mit dabei waren die hauptamtlichen Bürgermeister Henning Schünhof (Barsinghausen), Ingo Klokemann (Wennigsen), Marlo Kratzke (Ronnenberg) und Malte Losert (Gehrden) sowie der ehrenamtliche Bürgermeister Andreas Markurth, zu dessen Bezirk auch Hannover-Wettbergen als eine der Gemeinden im Kirchenkreis gehört. In der Gesprächsrunde seien die Gemeinsamkeiten und Kooperationen von Kirche und Kommunen hervorgehoben worden, unter anderem mit anderen Gruppen und Vereinen im „Bündnis für Solidarität“ in Wennigsen oder in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe in Kirchengemeinden.