Wennigsen. Am Donnerstagabend hat sich der Wennigser Rat zu seiner konstituierenden Sitzung getroffen. Neben der Bildung des neuen Rates wurde auch Bürgermeister Ingo Klokemann vereidigt. Dieser durfte auch Ehrungen von Bürgern vornehmen. Einstimmig wurden die stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Außerdem wurde einstimmig darüber entschieden, dass alle drei Stellvertreter gleichberechtigt sind. Es wurden Patricia Sprung (SPD), Gun Wittrien (Grüne) und Joachim Batke (CDU) gewählt..
Hans-Jürgen Herr eröffnete als „Alterspräsident“ die Sitzung. Er erinnerte noch einmal daran, dass Wennigsen die dritthöchste Wahlbeteiligung in der Region hatte. Dafür dankte er den Bürgern. „In den nächsten fünf Jahren werden “geerbte“ Vorgänge, aber auch neue Themen auf uns zukommen“, so Herr, „Wir werden vermutlich noch mehr Schulden machen müssen, für Schulen, Kinderbetreuung, Sporthallen, unsere Infrastruktur und mehr. Und das alles möglichst klimafreundlich.“ Nicht immer werde der Rat sich einig sein und um Lösungen ringen, jedoch bat er alle darum, stets kompromissbereit, respektvoll und achtsam zu bleiben.
Anschließend legte Bürgermeister Klokemann seinen Amtseid ab. Er wolle überparteilich agieren, zum Wohle der Bürger. Er dankte seinem Vorgänger Christoph Meineke für die Unterstützung bei der Einarbeitung. Dies wiederholte er noch einmal bei der offiziellen Verabschiedung (wir haben berichtet) von Meineke. „Ich freue mich darauf, mit Ihnen zusammen eine gemeinsame Zukunft für Wennigsen zu gestalten“, so Klokemann.
Der Rat wählte dann Michael Markmann (SPD) zum neuen Ratsvorsitzenden, der den weiteren Verlauf der Sitzung übernahm. „Ich bin seit zehn Jahren im Rat. Lasst uns weiter fair und respektvoll zusammenarbeiten, auch wenn es manchmal nur knappe Mehrheiten bei Entscheidungen geben wird“, wünschte er sich. Maaret Westphely (Grüne) wurde zur stellvertretenden Ratsvorsitzenden gewählt.
Bei der Bildung der Fraktionen und Gruppen gab es eine kleine Sensation. Da der Landtag das Verfahren unter anderem zur Besetzung von Ausschüssen in Räten verändert hat, wäre die zweiköpfige FDP-Fraktion praktisch in kaum einem Gremium vertreten gewesen. Um das zu verhindern - und weil die Überschneidungen inhaltlich groß seien -, habe die FDP sich mit Einzelratsherr Thomas Behr zu einer Gruppe zusammengeschlossen. Da Behr für "Wir für Wennigsen" angetreten war, wird die Gruppe nun FDP-WFW-Gruppe heißen und in den Gremien auch mit Sitz vertreten sein.
Es wurde entschieden, dass der Verwaltungsausschuss von sechs auf acht Sitze vergrößert wird. Die SPD erhält drei Sitze, die CDU und die Grünen je zwei und die FDP/WfW Gruppe einen Sitz.
Anschließend wurden die sechs Ausschüsse besetzt. Je Ausschuss wird es acht Mitglieder geben. Den Vorsitz des Ausschusses für Bau und Planung wird Reinhard Wiens (SPD) übernehmen, den Ausschuss für Schule und Kinderbetreuung wird Ernst Herbst (CDU) führen, den Ausschuss für Feuerschutz, öffentliche Ordnung, Mobilität und Digitales übernimmt Sonja Schwarze (SPD), den Ausschuss für Finanzen und Wirtschaft übernimmt Jonas Farwig (SPD), den Ausschuss für Soziales, Integration, Kultur, Sport und Ehrenamt übernimmt Gun Wittrien (Grüne) und den Vorsitz des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz, Energie, Landwirtschaft und Tourismus übernimmt Angelika Schwarzer-Riemer (Grüne).
Ingo Klokemann hatte die schöne Aufgabe, zwei Wennigser Bürger die Goldene Nadel der Gemeinde Wennigsen zu überreichen. Zum einen erhielt Volker Grimsehl die Ehrung, da er unter anderem lange Jahre im Vorstand des Kulturkreis Kloster tätig war und sich um die Klosterbühne verdient gemacht hat sowie das kulturelle Leben über vier Jahrzehnte mitgestaltet hat. Auch Peter Felsen durfte sich über die Ehrung mit der Goldenen Nadel freuen. Er hat u.a. den Dorfbeirat Argestorf mitgegründet, der zahlreiche Veranstaltungen organisierte. Da er über 32 Jahre maßgeblich das Leben in Argestorf mitgestaltet hat, erhielt er die Ehrung. Felsen sagte, er nehme den Preis stellvertretend für alle Unterstützer und Mitstreiter aus Argestorf entgegen.