Wennigsen. Die Planungen für ein neues Feuerwehrhaus in Degersen kommen voran: Bei fünf Enthaltungen hat der Wennigser Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstagabend das Raumprogramm für den Neubau beschlossen. Nun sollen die Ausschreibungsunterlagen für einen Teilnehmerwettbewerb voraussichtlich Mitte Juni veröffentlicht werden. Zum ersten Mal will die Gemeinde einen Totalunternehmer mit diesem Projekt betrauen, der dann das Feuerwehrhaus nach genauen Vorgaben auf dem Pinnenheister-Flurstück an der Möllerburg-Kreuzung schlüsselfertig errichten soll..
Zuletzt hatte eine Projektarbeitsgruppe mit Vertretern aus Verwaltung und Feuerwehr sowie mit technischen Beratern seit Mitte November in mehreren Sitzungen das Raumprogramm für das Feuerwehrhaus Degersen konzipiert. Vorgesehen sind unter anderem drei Hallen für die beiden Einsatzfahrzeuge der Degerser Feuerwehr und für den Brandschutzanhänger sowie eine vierte Halle für den Katastrophenschutz in der Gemeinde Wennigsen - mit Lagermöglichkeiten für Feldbetten, Decken, Tische, Stühle sowie für mobile Notstromaggregate.
Zum Raumprogramm für den modernen Funktionsbau gehören zudem zwei Schulungsräume, Werkstatt und Lager, Küche, Büros sowie Duschen, Sanitär- und Umkleideräume. Die Umkleiden seien mit 48 Quadratmetern für Männer und 24 Quadratmeter für Frauen großzügig dimensioniert, um auf einen möglichen Personalzuwachs für die Einsatzabteilung in Zukunft vorbereitet zu sein. Derzeit zählt die Feuerwehr Degersen rund 30 aktive Kräfte.
Zuletzt hatte insbesondere der Bauausschussvorsitzende und Architekt Reinhard Wiens (SPD) den angemeldeten Raumbedarf als "zu hoch angesetzt" kritisiert und in der jüngsten Sitzung des Bauaussschusses einige Einsparvorschläge zur Diskussion gestellt. Übrig blieb von diesen Vorschlägen der Verzicht auf einen 60 Quadratmeter großen Lagerraum für den Katastrophenschutz. "Wir können auf diesen Raum im neuen Feuerwehrhaus guten Gewissens verzichten, denn wir haben in der Gemeinde eine Alternative gefunden, die allen Anforderungen zu 100 Prozent entspricht", erklärte Bürgermeister Ingo Klokemann am Donnerstag in der Ratssitzung. Mit der Region sei diese Alternative abgestimmt.
Eine sachliche Notwendigkeit, dieses Katastrophenschutzlager zwingend im Feuerwehrneubau anzusiedeln, gebe es nicht. Vorab habe bereits der Verwaltungsausschuss empfohlen, das 60 Quadratneter große Lager aus dem Raumprogramm herauszunehmen. "Damit sparen wir definitiv Geld ein", versicherte der Bürgermeister. Ein Antrag von Uwe Kopec (Piraten) auf Vertagung, um die Notwendigkeit des Raumes klären zu können, fand im Rat keine Mehrheit.
Mit 24 Ja-Stimmen und bei fünf Enthaltungen stimmte der Gemeinderat schließlich für das leicht abgespeckte Raumprogramm mit einer Nutzfläche von jetzt insgesamt rund 800 Quadratmetern. Nach einer Ausschreibung im Sommer sieht der weitere Zeitplan vor, die verbindlichen Angebote der Bieter bis Mitte Dezember zu beurteilen. Der Vertrag mit einem Totalunternehmer zum Bau des neuen Degerser Feuerwehrhauses könnte dann Anfang des Jahres 2025 unterschrieben werden - und das neue Feuerwehrhaus im Sommer 2026 in Betrieb gehen.