Bredenbeck. Im Ortsrat Bredenbeck regt sich Widerstand gegen mögliche Wohnmobil-Stellplätze auf dem Waldparkplatz am Ende der Glück-Auf-Straße. Mehrheitlich stimmte das Gremium in der jüngsten Sitzung gegen die Einrichtung solcher Stellplätze. Lediglich Ortsbürgermeisterin Marianne Kügler sprach sich dafür aus, die Übernachtung in einem Wohnmobil auf dem Parkplatz künftig zu erlauben. Thomas Behr von der Ratsgruppe FDP-WfW, die in einem politischen Antrag die Schaffung solcher Stellplätze vorschlägt, nahm an der Sitzung des Ortsrates und somit auch an der Abstimmung über den eigenen Vorstoß nicht teil..
Als positives Beispiel verweist die FDP-WfW-Ratsgruppe auf die zwei Stellplätze für Wohnmobile, die im Jahr 2023 auf dem Elan-Parkplatz am Bröhnweg in Wennigsen eingerichtet wurden. Ein Schild erlaubt es Campern, ihre Fahrzeuge dort für Übernachtungen abzustellen. Zu negativen Erfahrungen sei es offenbar nicht gekommen, führt Gruppensprecher Hans-Jürgen Herr im Antragsschreiben aus.
Vielmehr seien die Stellplätze auch ohne aktives Betreiben der Gemeinde in verschiedene Nutzer-Apps der Wohnmobilisten aufgenommen worden. Auf diese Weise werde der Nah-Tourismus gefördert – ohne große Investitionen und laufende Aktivitäten der Verwaltung. Daher sehe es die FDP-WfW-Gruppe „als richtig an, diese Art des eher sanften Tourismus auch in Wennigsen stärker zu ermöglichen“. Daher solle auf dem Bredenbecker Waldparkplatz ebenfalls ein Erlaubnisschild für Wohnmobile aufgestellt werden.
Bredenbecks Ortsbürgermeisterin Marianne Kügler gehört zu den Befürwortern solcher Stellplätze am Deisterrand. Sie sieht darin ebenfalls ein weiteres Plus für die touristische Attraktivität. „Es wäre eine gute Sache, wenn wir so etwas hier hätten“, sagte Kügler in der jüngsten Sitzung des Ortsrates.
Mit dieser Einschätzung stand sie in dem Gremium jedoch allein. Kritiker verwiesen auf die fehlende technische Infrastruktur zur Ver- und Entsorgung für Wohnmobile sowie auf potenzielle Brandgefahren am Waldrand, wenn die Gäste zum Beispiel ihre Grillkohle unsachgemäß entsorgten. Eine Anliegerin formulierte zudem ihre Sorge wegen zusätzlichem Lärm. Außerdem: Anders als beim Elan-Parkplatz in direkter Nachbarschaft zu den Sport- und den Naturbadanlagen fehlten auf dem Waldparkplatz Bredenbeck die soziale Kontrolle sowie die Möglichkeit, sanitäre Anlagen zu nutzen.
„Ich sehe mehr Nachteile als Vorteile“, begründete Ortsratsmitglied Bernd Haletzki sein Nein zu dem Antrag. Und Kollegin Katrin Deitermann ergänzte, die Stellplätze brächten nur Ärger. Außer Deitermann und Haletzki votierten auch Ursula-Brigitte Veit und Joachim Klang gegen die Erlaubnis für Wohnmobile.
Nach dem Ortsrat Bredenbeck sollen sich im September auch noch die Fachausschüsse für öffentliche Ordnung und Mobilität sowie für Umwelt und Tourismus mit dem Antrag der FDP-WfW-Ratsgruppe befassen. Abschließend entscheiden dann der Verwaltungsausschuss und der Gemeinderat.