Wennigsen.
Er besteht seit 1822, ist der größte kirchliche Friedhof im Calenberger Land.
Der „vier in eins“ Friedhof zwischen Sorsumer Straße, Ecke Evestorfer Straße vereint sowohl die Kriegsgräber des ersten und zweiten Weltkrieges als auch die Gräber der Euthanasieopfer, verfügt über ein Areal der dahingeschiedenen Äbtissinnen und einen Teil offenen Friedhofes. Die parkähnliche Anlage soll als trostgebender Ort empfunden, darüber hinaus als ein öffentlicher Ort wahrgenommen werden.
Aufwändig sanierte Trauerhalle dient zeitweilig als Veranstaltungsort
„Wir sind keine Einrichtung, die sich über die Kirchensteuer trägt, sondern unser Bestehen hängt davon ab, wie aktiv wir für unseren Standort werben. Unsere Hauptaufgabe als Friedhof ist es, kostendeckend zu arbeiten“, erläutert Michael Albrecht. „Wir sind gehalten, eigenständig zu arbeiten. Wir wollen wahrgenommen werden, auch über die Grenzen von Wennigsen hinaus. Weltweit vernetzt bieten wir inzwischen Grabangebote hier in Wennigsen an. Mit Erfolg, denn die Maßnahme greift.“ Es seien jedoch, bis auf wenige Ausnahmen, keine Ortsfremden, die sich über das Internet auf gut Glück eine letzte Ruhestätte suchen würden. Beate Nandzik, Gemeindebüro der Marien-Petri-Kirchengemeinde Wennigsen, erklärt: “Wessen Wurzeln hier in Wennigsen sind, dessen Wunsch ist es auch, in Wennigsen zur letzten Ruhe getragen zu werden, egal, wo er die letzten Jahre auch gelebt haben mag.“
Umdenken
Friedhof im Internet- Friedhof im Wandel. „Die Trauerkultur und die Bestattungskultur haben sich sehr verändert“, erklärt Pastor Wedemeyer. „Das haben wir erkannt, reflektieren Trends und reagieren nach Möglichkeit darauf.“
Eine große Herausforderung sei zweifelsohne vor einem Jahrzehnt die Einrichtung des Ruheforstes in Bredenbeck gewesen. „In den ersten Jahren mussten wir hier in Wennigsen eine Abwanderung kirchlicher Mitglieder um zehn Prozent verzeichnen“, so Albrecht.
Naturbegräbnis
„Aber mit der Steilvorlage aus Bredenbeck sind wir auch gewachsen“, fügt er hinzu. Seit fünf Jahren biete der Wennigser Friedhof die Baumbestattung mit Sarg an. an. „Unser Angebot stößt auf eine gute Resonanz und wir hier auf dem Friedhof allmählich an unsere Grenzen. Spätestens in drei Jahren wird der Platz für neue Gräber knapp.“
Erweiterungsflächen
Höchste Zeit und Grund genug, um mit dem Bürgermeister ins Gespräch zu kommen. Christoph Meinecke selbst bat um einen Ortstermin, um sich, gemeinsam mit dem Bauausschuss der Gemeinde Wennigsen, ein Bild zu machen. „Wir haben bewusst um diesen Termin gebeten, denn auch die Klosterkammer ist aktiv auf die Gemeinde zugekommen, um über die Erweiterung der Friedhofsfläche zu sprechen.“ Eine Erweiterung sei bereits vor Jahren eingeplant worden, die Ausdehnung in östliche Richtung nicht unmöglich.
Die Anregungen und Fragen der Bauausschussmitglieder werden in der nächsten Sitzung zur Aussprache gebracht.