von Frank Hermann
Holtensen. Was bewegt 2024 die Menschen in Holtensen? Bei der Neujahrsbegegnung am Sonntag im Dorfgemeinschaftshaus haben mehr als 100 Gäste einen Blick auf die wichtigen Themen für die Ortschaft im neuen Jahr geworfen – und Rückschau auf die gemeinsame Kraftanstrengung im Kampf gegen das Hochwasser vor wenigen Tagen gehalten. „Das war ein starkes Zeichen für den großen Zusammenhalt hier in Holtensen“, lobte Wennigsens Gemeindebürgermeister Ingo Klokemann..
Als das Wasser im Holtenser Bach während der Weihnachtstage über die Ufer trat und Überschwemmungen drohten, packten die Menschen gemeinsam an: Helferinnen und Helfer von Feuerwehr, aus Vereinen und viele Privatleute errichteten gemeinsam in stundenlanger Arbeit einen rund 150 Meter langen Damm, um das Wasser zu stoppen. Manuel Herrmann, der im Ort einen Catering-Betrieb betreibt, kümmerte sich freiwillig um die Versorgung der Helfer. Ortsbrandmeister und Einsatzleiter Björn Landeck hob eine Gruppe besonders hervor: „Ohne unsere Landwirte wären wir aufgeschmissen gewesen“, sagte er bei der Neujahrsbegegnung.
Laut Bürgermeister Klokemann war unter anderen der mangelhafte Pflanzenrückschnitt am Wasserlauf des Baches einer der Gründe, warum der Ablauf der großen Wassermengen stockte und die Ortschaft bedrohte. „Naturschutz ist wichtig. Aber wir werden Kontakt mit der Regionsbehörde aufnehmen, damit wir hier für die Zukunft eine sichere Lösung finden“, kündigte Klokemann an.
Die Ortsfeuerwehr Holtensen solle voraussichtlich im Jahr 2026 ein neues Einsatzfahrzeug erhalten. Dafür laufen jetzt die Planungen für die Ausschreibung, in der Jahresmitte 2024 können dann der Auftrag für die Neubeschaffung vergeben werden. Holtensens Ortsbürgermeister Wilhelm Subke regte an, über den Bau eines gemeinsamen Feuerwehrhauses für die Ortswehren Holtensen und Bredenbeck nachzudenken. „Das ist meine Vision“, betonte Subke, der sich zudem über den starken Publikumszuspruch bei der Neujahrsbegegnung freute: „So voll war es hier noch nie“.
Stillstand herrschte zuletzt wegen einer Winterpause auf der Großbaustelle zum Umbau der Bundesstraße 217 in der Ortsdurchfahrt Holtensen. Nach Angaben von Bürgermeister Klokemann will die Landesbehörde für Straßenbau kurzfristig am 8. Januar darüber entscheiden, wie schnell die Arbeiten wieder aufgenommen werden. Wegen des ärgerlichen Schleichverkehrs vieler Autofahrer durch Anliegerstraßen im Ort stehe die Gemeindeverwaltung zwar im ständigen Kontakt mit der Polizei – aber eine lückenlose Kontrolle sei durch die Beamten nicht zu leisten.
Fortschritte machen die Neubauplanungen für den Kindergarten Nimmerland. Bereits im Januar oder Februar solle die Baugenehmigung im Rathaus vorliegen, dann sei ein Baubeginn in der Jahresmitte realistisch. „Und für Mitte 2025 ist dann der Umzug geplant“, erläuterte der Bürgermeister.
Auf dem Brachgelände des im Sommer 2021 abgerissenen Volksbank- und Hortgeländes direkt neben dem Dorfgemeinschaftshaus will die Gemeinde einen neuen Nimmerland-Kindergarten mit insgesamt 65 Betreuungsplätzen errichten lassen. Vorgesehen sind eine Krippe mit 15 Plätze für Kinder bis zu drei Jahren im Erdgeschoss sowie zwei Kindergartengruppen mit jeweils 25 Plätzen im Obergeschoss. Der Neubau soll künftig den jetzigen Kindergartenstandort im ehemaligen Küsterhaus ersetzen.
Wegen des neuen Kindergartens muss das benachbarte Dorfgemeinschaftshaus nach Angaben des Trägervereinsvorsitzenden Friedrich Krone in Zukunft mit weniger Parkplätzen direkt am Haus zurechtkommen. Zudem müsse auch die Boulebahn verschwinden. Derzeit sei unklar, wohin die Boulebahn umziehen könne. Das Gemeinschaftshaus selbst sei mit einer Belegung von etwa 600 Stunden pro Jahr gut ausgelastet.