Springe.
In vielen Kommunen werden sie abgeschafft, die Stadt Springe hat wiederkehrende Straßenausbaubeiträge eingeführt. Das sorgt für Ärger bei den Grundstücksbesitzern. Die lassen ihren Zorn aber weniger die Politik spüren als die Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Der Bürgermeister hat jetzt die Notbremse gezogen.
Etwa 16.000 mehrseitige Briefe müssen die Stadtverwaltungsangestellten in diesen Tagen an Grundstückseigentümer in Springe verschicken. Mit diesen Briefen informiert die Stadt über das neue System und bittet um Prüfung der Eigentumsdaten. Weil alles ziemlich kompliziert ist, haben die Eigentümer großen Beratungsbedarf.
Den Ansturm kann die Stadtverwaltung Springe kaum bewältigen. Persönliche Beratungstermine werden deshalb ab sofort nur ausnahmsweise und nur noch nach vorheriger Terminvereinbarung unter der Telefonnummer 05041 73-123 angeboten. Telefonisch sind die Mitarbeiter unter derselben Nummer montags bis freitags zwischen 8 und 12 Uhr erreichbar. In der übrigen Zeit arbeitet die Verwaltung schriftliche Anfragen ab.
Wegen Übergriffen auf Stadtverwaltungsmitarbeiter wendet sich Bürgermeister Christian Springfeld mit einer Bitte an alle Eigentümer: "Denken Sie daran, dass in der Stadtverwaltung auch nur Menschen arbeiten. Ich verstehe die Aufregung um das neue System zur Abrechnung der wiederkehrenden Straßenausbaubeiträge. Die Stadtverwaltung Springe setzt hier aber lediglich politische Beschlüsse der Mehrheit des Rates der Stadt Springe um. Meine Mitarbeitenden und ich tun nur unsere Arbeit im Rahmen des geltenden Rechts, wir geben unser Bestes, um jede Frage zu beantworten. Verbale oder gar physische Gewalt ist nicht angebracht und wird von mir in keinster Weise toleriert."