Anzeige
Anzeige
Anzeige

Mit Politikern durch die Region Hannover radeln

v.l.: Jens Williges, Fraktionsvorsitzender der Grünen Ratsfraktion, Swantje Michaelsen, Grüne Bundestagsabgeordnete, Sabine Meyer, und Ulrich Schmersow, beide Grüne Regionsfraktion und Andreas Beichler, Grüne Ratsfraktion machen sich ein Bild von der sehr prekären Situation für Fußgänger und Radfahrer. Foto: privat.

Region. Nicole van der Made, Landtagswahlkandidatin von Bündnis90/Die Grünen für den Wahlkreis 34 und Swantje Michaelsen, MdB und Mitglied im Verkehrsausschuss, sind zusammen mit interessierten Radlern am 16. Oktober den Radweg entlang der B217 gefahren, um zu schauen, wo es hier noch Verbesserungsbedarf gibt..

Die erste Station der Tour im Umland war Ronnenberg an der B217.

„Für Radfahrer ist der ganze Bereich um das Ihmer Tor äußerst gefährlich“, so Andreas Beichler, Grüne Ratsfraktion. „Diese Gefährdung für Leben und Gesundheit für die Menschen werden hier seit Jahren billigend in Kauf genommen,“ so Andreas Beichler weiter. Hier ist der Bund in der Verantwortung. Swantje Michaelsen sieht hier ein gutes Beispiel für dringenden Handlungsbedarf bei der Gesetzgebung des Bundes, die die Kommunen in dieser Frage völlig allein lässt.

Weiter ging es in Ronnenberg zur Kaliabraumhalde.

„Diese Halde schädigt das Grundwasser und auch Oberflächengewässer wie die Fösse schon jetzt erheblich,“ so Ulrich Schmersow, Grüne Regionsfraktion. „Diese Verseuchung muss gestoppt werden. Eine Deponie mit Bauschutt und belasteten Boden verschlimmert nur noch das Problem.“

Jens Williges, Fraktionsvorsitzender der Grünen Ratsfraktion, ergänzt: „Die beste Lösung ist natürlich der Versatz des Haldenmaterials in die Hohlräume des Salzbergbaus. Ist dies nicht möglich, darf es lediglich eine Abdeckung mit unbelastetem Material von etwa 2 Meter Höhe zur Abdichtung geben. Zur Profilierung der Halde darf nur der vorhandene Abraum genutzt werden, kein Fremdmaterial. Laut LBEG würde eine dünne Abdeckung ausreichen. Da diese wasserundurchlässig sein muss, kann sich hier auch eine Begrünung entwickeln. Auf der Südseite sollte großflächig Photovoltaik zur Nutzung kommen,“ so Williges abschließend.

Weiter ging es am zukünftigen RegioBus-Standort in Weetzen vorbei nach Wennigsen-Holtensen. Dort wurde über die Problematik der Splittersiedlung an der Sorsumer Mühle gesprochen. Diese liegt zwischen Sorsum und der B217 und besitzt weder Fußweg zum Ort, noch eine sichere Querungsmöglichkeit für Fußgänger und insbesondere Kinder. Deswegen wird ein Tempolimit von 70 km/h gefordert.

Weiter in Richtung Evestorf macht sich der Lärm der Bundesstraße bemerkbar. Der B217 fehlt nämlich ein Lärmschutz für Anwohnerinnen und Anwohner. Zudem wurde über die Kläranlage, den größten Stromverbraucher der Gemeinde, gesprochen und darauf hingewiesen, dass umfangreiche Investitionen bereits erhebliche Verbesserungen gebracht haben. Weitere Punkte wie Photovoltaik für die Anlage, ein Windrad, Faulschlammvergasung und auch ein Blockheizkraftwerk sind in Planung. Beim nächsten Stopp in Holtensen spricht Axel Lambrecht, stellvertretender Ratsfraktionssprecher, den Umbau der B217 an, welcher für 2023 anvisiert ist. Damals gab es im Dezember 2014 eine Detailplanung zur Verkleinerung der Fahrbahn auf eine Fahrspur je Richtung, dafür jedoch mit einem neuen 2-Richtungs-Radweg.

Mit dem Blick auf eine hoffentlich bald fahrradfreundlichere Strecke ging es dann nach Springe in die Fahrradwerkstatt. „Mit vereinten Kräften engagieren sich hier zahlreiche Ehrenamtliche, um die Menschen in Springe aufs Rad zu setzen. Dieser Einsatz, hilft Menschen mobil zu sein – und ist ein wichtiger Beitrag für das gemeinschaftliche Zusammenleben“, begeistert sich Bundestagsabgeordnete und Mobilitätsexpertin Swantje Michaelsen vor Ort.

Die Fahrradwerkstatt in Springe verwirklicht viel, wofür sich Grüne einsetzen. Es werden alte Fahrräder wieder flottgemacht und Bedürftigen geholfen mobiler zu werden. Und das alles mit einem wirklich kleinen Fußabdruck. Dazu muss man wissen: In der Fahrradwerkstatt arbeiten nicht nur Leute, die den Grünen nahestehen. Wir sind ein Team mit unterschiedlichen Ansichten und Motiven. Die Fahrradwerkstatt bringt uns aber wieder zusammen.

 â€žWas mir heute besonders gut gefallen hat?“ Als der grüne Besuch gegangen war fragte ich meine Kollegen aus der Fahrradwerkstatt: „Und, wie war’s? Können wir zufrieden sein?“ Die spontane Antwort meiner Kolleginnen und Kollegen: „Das waren ja wirklich nette Leute!“ Als hätte sie etwas Anderes erwartet.

Die Öffnungszeiten von der Doppelpunkt Fahrradwerkstatt Springe sind Dienstag; 10-16 Uhr; Mittwoch und Freitag 10-12 Uhr und Donnerstag 10-17 Uhr.

„Diese Radtour zeigte, wie dringend wir das Radwegnetz ausbauen müssen. Nicht nur für die Pendlerinnen und Pendler, sondern auch zur Vernetzung der Kommunen untereinander“, und dabei müssen wir an Kinder denken, sie sind der Maßstab für den Ausbau der Radwege, so Nicole van der Made. „In den Innenstädten gewinnt das Rad an Bedeutung, und jedes Zweirad mehr auf der Straße bedeutet weniger Auto und mehr Platz. Es geht nicht um entweder oder, sondern um sowohl als -auch. Mobilität muss für alle gewährleistet werden, diejenigen die auf das Auto angewiesen sind, sollten sich bewusstmachen, dass der Umstieg möglichst vieler auf das Fahrrad auch ihnen nutzt, dann fällt es leichter eine Spur zu teilen. Mobilitätswende bedeutet ein selbstverständliches Miteinander auf der Straße, nachhaltig und mit Rad-Schnellverbindungen.“ Denkblockaden wie "Auf Hauptstraßen haben Radler nichts zu suchen" müssen wir überwinden“, so van der Made weiter.