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Die Pinken Zitronen, eine Selbsthilfegruppe aus der Region Hannover, sind alles – nur nicht langweilig. Die Mitglieder, alle samt Brustkrebspatientinnen, treffen sich in Cafés, gehen zusammen laufen und haben mit den Pink Dragonistas ihr eigenes Drachenbootteam gegründet. Sie machen alles, worauf sie Lust haben – und das, obwohl manche von ihnen in der akuten Phase der Krankheit stecken und mittels Chemotherapie versorgt werden. Vor einigen Jahrzehnten sah das noch ganz anders aus: Frauen fühlten sich in ihrer Weiblichkeit verletzt, grenzten sich aus. Auch Ärzte rieten dazu körperliche Anstrengung zu vermeiden. Doch weder das eine noch das andere hat heute noch Bestand und die Pinken Zitronen sind ein lebendiger Beweis dafür. Doch warum beschränken sie sich nicht auf die reine Selbsthilfe, sondern unternehmen so viel? „Den Zusammenhalt fördert man am besten durch gemeinsame Aktivitäten und jede spürt sofort, dass sie nicht allein ist in allen Stadien der Erkrankung“, weiß Mareen Bongartz, eine der Organisatorinnen, aus eigener Erfahrung.
Wie in der klassischen Selbsthilfe spielt auch die Hilfestellung und Unterstützung in den akuten Krankheitsphasen eine wichtige Rolle bei den Pinken Zitronen. Neben einem zweiwöchentlichen Treffen haben sie zusätzlich noch eine Whatsapp-Gruppe gegründet. Hier können die Mitglieder ihre Fragen direkt loswerden und kriegen in wenigen Minuten die ersten Antworten. Ganz mobil und digital – so wie es im Leben der 30-50jährigen Frauen eben auch sonst läuft. Der Gruppenname lautet: Gespritzte Zitronen. „Man muss das einfach auch ein bisschen lustig sehen, gerade in den schweren Phasen, so Mareike Bullerdiek, die die Akutgruppe organisiert.
Entstanden sind die Pinken Zitronen aus einer Idee des Onko-Stammtisches im Brustzentrum am KRH Klinikum Siloah heraus. Seit der Gründung im Frühjahr 2017 haben sich über 40 Frauen angeschlossen und fast jede von Ihnen ist glücklich über die Hilfe und den Anschluss: „Das ist ganz oft so, dass die Mädels sich zuerst völlig alleine mit ihrem Schicksal gefühlt haben und dann bei uns merken, dass es vielen so geht. Dadurch gewinnt man ein ordentliches Stück Normalität zurück“, schildert Nicola Jahnke, die die Pinken Zitronen gemeinsam mit Wiebke Mrowka gegründet hat. Das Netzwerk der Gruppe wächst kräftig weiter und man darf gespannt sein, was sie noch alles auf die Beine stellen werden.