Wennigsen. Der SPD-Bürgermeisterkandidat Ingo Klokemann hatte bei Facebook ein Foto von grasenden Pferden auf der Wiese veröffentlicht, auf der eigentlich schon längst Erdarbeiten für den neuen Kindergarten erfolgt hätten sein sollen. Klokemann schrieb dazu: "Anstatt von Bauvorbereitungen wurde auf dem Gelände des geplanten AWO-Kindergartens erstmal ein Elektro-Zaun installiert. Dort grasen jetzt Pferde." Für den Beitrag gab es teilweise Häme und auch Spott, warum sich der SPD-Politiker, der derzeit Fraktionsvorsitzender im Rat ist, nicht in der Sache kundig gemacht hätte anstatt bei Facebook zu posten..
Bei der Liemak meldeten sich gleich einige Wennigser und fragten nach. Die Liemak ist seit dem 1. April Erbbaurechtsnehmer der Klosterkammer. Das Tochterunternehmen der Klosterkammer wurde von dem Sachverhalt mit den Pferden überrascht: "Dass nun auf dem Grundstück Pferde stehen, ist uns auch erst gestern bekannt geworden. Wir haben das nicht veranlasst und auch seitens der Klosterkammer wurde keine Einwilligung dazu erteilt", erklärte Liemak-Geschäftsführerin Sylvia Viebach auf Anfrage. "Ich habe vorhin mit dem Pferdebesitzer gesprochen und er hat zugesagt, dass die Tiere und der Elektrozaun kommende Woche Montag oder Dienstag dort weg kommen, am Mittwoch wird der Bauzaun geliefert und aufgestellt."
Und auch zu den weiteren Plänen gab es Informationen: "In der Pfingstwoche werden ein paar Vorbereitungen getroffen und spätestens am 31. Mai 2021 sollen die Erdarbeiten beginnen, die durch einen Archäologen begleitet werden", so Viebach abschließend.
Für SPD-Kandidat Klokemann gab es noch ein paar "freundliche" Hinweise: "Es ist schon ein wenig traurig das unsere angehenden Politiker keine Informationen beschaffen können wann die Baumaßnahmen für den Kindergarten beginnen... ein Anruf und schon war die Antwort da (...) ich habe eine frage also frage ich bis ich die antwort habe... bei mir war es in diesem fall ein anruf... falsch ist es... eine frage zu haben und darauf zu warten das mir jemand diese frage beantwortet ohne das ich sie gestellt habe", erklärte ein Wennigser.
Ein anderer Nutzer schreibt: "anstatt für Aufruhr und weitere negative Stimmung bei den Eltern zu sorgen, wäre doch ein Gespräch mit zuständigen sinnvoller gewesen...dann wäre hier nämlich anstatt eine "nur schlechte Nachricht" auch etwas positives zu berichten gewesen...denn sogar ich als normaler Bürger habe da entweder mehr wissen als Sie, oder besseres Fingerspitzengefühl..."
Eine Vermutung zu der Anfrage hatte ein weiterer Nutzer: "wenn man bedenkt, dass das Grundstück nicht der Gemeinde gehört, die Gemeinde weder Bauherr noch Betreiber der KiTa ist sondern lediglich die Betreuungsleistung einkauft, kann es ja nur „Meinungsbildung“ sein… komisch, dass der Investor im Neubaugebiet nicht durch politischen Druck zum Bau einer KiTa auf dem Gelände gezwungen wurde….. wahrscheinlich alles „Wahlkampfgetöse“"