Weetzen/Ronnenberg/Evestorf/Wennigsen.
Auf ihrem Weg aus den Brutgebieten in Skandinavien Richtung Süden lassen sich derzeit Kraniche auf den Wiesen und Äckern zwischen Weetzen und Evestorf nieder. Laut Eckhard Rogge, Wennigser Landwirt und Bezirksvorstand im Landvolk Hannover Süd, ist die Gegend eine beliebte Raststätte, weil dahinter die Stapelteiche Weetzen/Vörie liegen. Wer die majestätischen Vögel nicht gleich sieht, erkennt sie übrigens an ihrem lautstarken Trompeten.
Laut Nabu lassen sich bereits seit Mitte August mehrere tausend Kraniche in der Rastregion Boddenküste beobachten. Das Sammeln habe vergleichsweise früh begonnen, da viele Feuchtgebiete ausgetrocknet seien und die Kraniche in ihren Revieren keine sichere Schlafmöglichkeit mehr fänden.
Der Gesamtbestand der "Vögel des Glücks in Europa wird mit 74.000 bis 110.000 Brutpaaren angegeben. Langjährige Schutzbemühungen haben dazu beigetragen, dass es mit dem Kranich seit einigen Jahren wieder bergauf geht. Doch das künftige Schicksal der weitaus größeren Kranichpopulationen in Skandinavien, Polen und den baltischen Staaten werde ganz unmittelbar davon abhängen, ob ihre Rastplätze zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten als überlebensnotwendige Trittsteine erhalten bleiben, so der Nabu weiter.
Rund 400.000 Kraniche wählen alljährlich eine südwestliche Zugroute (Zahlen aus dem Winter 2016/17), auf der sie Deutschland in schmaler Front überqueren, um die kalte Jahreszeit in Frankreich, in der spanischen Extremadura, dem portugiesischen Alentejo oder im Nordwesten Afrikas zu verbringen.