Wennigsen.
Auf den Tag genau vor 50 Jahren, wurden rund 150 Jungen und Mädchen in der Klosterkirche in Wennigsen konfirmiert. Anlässlich dieser Goldenen Konfirmation trafen sich die ehemaligen Konfirmanden heute zum Gottesdienst in der Klosterkirche.
Für manche war es ein Wiedersehen nach langer Zeit. Viele Konfirmanden von damals sind weggezogen oder bereits verstorben. Durch Beruf und Familiengründung trennten sich viele Lebenswege. Für die 47 Konfirmanden, die heute den Weg nach Wennigsen fanden, gab es daher umso mehr zu bereden. „Im Vergleich zu heute, war der Konfirmationsunterricht damals, eine strenge und angstbehaftete Angelegenheit“, erinnert sich Gabriele Theil. „Wir mussten viel auswendig lernen und durften zur Konfirmation nicht einmal Hosen tragen“, fügt Erika Ballhaus hinzu. Damals mussten die Konfirmanden noch Tannenzweige aus dem Deister sammeln und zerkleinern. Diese wurden dann den ganzen Weg von Konfirmand zu Konfirmand bis zur Kirche gelegt. „Natürlich haben wir ab und zu längere Strecken ausgelassen, aber gehen durften wir nur auf den Tannenzweigen“, erzählt Gabriele Friedrich. Einer der größten Unterschiede zu heutigen Konfirmationen sind die Geschenke. Früher gab es für die Frauen die Aussteuer. Heute besser bekannt als Mitgift. „Meist waren es Geschirrtücher, Unter- oder Bettwäsche“, erklärt uns Angela Ismaiil-Binde. Nach dem Gottesdienst geht es für die Jubilare in eine nahegelegene Gaststätte. Dort werden noch weitere Erinnerung und Geschichten ausgetauscht. Redebedarf gibt es nach 50 Jahren reichlich. „Wer weiß schon, ob wir uns alle in dieser Konstellation wiedersehen werden“, erzählt eine verschmitzt lächelnde Besucherin, bevor sie in ihr Auto steigt und davon fährt.