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Kein Umweltpreis, viele Klimaschutzvorhaben und ein Dankeschön an die Wennigser Grünpaten

Klimaforscher Gunther Seckmeyer zu Gast im Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt der Gemeinde Wennigsen.

Wennigsen.

Traditionell trifft sich der Wennigser Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt in seiner letzten Sitzung vor Weihnachten gemeinsam mit den Grünpaten der Gemeinde - und verleiht dann auch den Umweltpreis an ein preiwürdiges Projekt in der Gemeinde. Das hat es in den Augen des Ausschusses in diesem Jahr aber nicht gegeben.

Die Tische im Bürgersaal sind für diese letzte Gremiensitzung in 2019 zu kleinen Gruppen zusammengestellt, es stehen Kekse und Kaffee darauf, Ratsleute und Grünpaten sitzen beisammen. 143 ehrenamtliche Grünpaten hat die Gemeinde Wennigsen, sie helfen der Kommune bei der Pflege öffentlicher Flächen, mähen Rasen, bepflanzen Beete, schneiden Bäume und entsorgen auch schon mal Müll oder anderen Unrat.  Betreut werden sie seit 33 Jahren vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Wennigsen (VVW). Ein großes Dankeschön gibt es vom Ausschussvorsitzenden Wilhelm Subke.

Danach hat Klimaforscher Gunther Seckmeyer das Wort: er lehrt an der Leibnizuniversität am Institut für Meteorologie und Klimatologie, engagiert sich bei den Scientists for Future und gibt sich auf der Ausschusssitzung außerdem als Wennigser Mitbürger zu erkennen. In Deutschland wohne ein Prozent der Weltbevölkerung, das zwei Prozent der CO2, Methan - und Lachgas-Emissionen produziere. "2019 war das Rekordjahr für CO2". Durch eine intelligente Kombination aus Wind- und Sonnenenergie könnten Deutschland und Wennigsen Seckmeyer zufolge aber ihren gesamten Energiebedarf ohne fossile Brennstoffe decken. "Es gibt im Moment keine bessere Verwendung für Geld, als es in Solaranlagen zu stecken. Wenn ich mich in Wennigsen umschaue, sind die Dächer aber im Wesentlichen leer." Auf die Frage eines Zuhörers, ab wann sich eine Photovoltaik (PV)-Anlage rechne, antwortet Seckmeyer: "Ab 0,7 Jahren."  Wennigsens ehrenamtlicher Klimaschutzbeauftragter Detlev Krüger-Nedde regt an, künftig ein Prozent des  Gemeindehaushaltes in den Klimaschutz zu investieren.

Bauamtsleiter Martin Waßermann verweist auf Haushaltsmittel, die ab dem kommenden Jahr für Klimschutzmaßnahmen eingestellt seien und dass sich die kommunale Kläranlage für eine PV-Anlage eigne. Für Solaranlagen auf kommunalen und privaten Dächern hat die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von insgesamt 50.000 Euro in den neuen Haushalt eingestellt. Auf die Frage von Meno Stemmermann, Jugendparlamentarier und aktiv bei Fridays for Future, wann die enstprechende Anlage auf der KGS installiert werde, erklärt Waßermann, dass das nach der jetzt erfolgten Verabschiedung des Haushaltes bald geschehen werde. 

Für manchen überraschend: Trotz diverser Klimaschutzaktivitäten vergibt der Ausschuss in diesem Jahr keinen Umweltpreis, auch nicht an die Gruppierungen "Fridays for Future Wennigsen" oder "Wennigsen for Future", die die Klimadebatte vor Ort mitangestoßen haben . "Das ist noch zu kurz gesprungen," meint Ausschussvorsitzender Wilhelm Subke auf Nachfrage von CON.