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Der Countdown zum Deichbrand Festival in Nordholz bei Cuxhaven läuft: Alles da? Sicherheitsstiefel, Funkgeräte, Helme, genügend Einsatzkleidung und persönliches Gepäck? Die Ronnenberger Teamleiterin Lena Köhne sichtet noch einmal Ausrüstung und Anhänger – dann ruft sie endlich: „Es geht los!“
Sieben ehrenamtliche Helfer vom Ortsverband Deister der Johanniter-Unfall-Hilfe haben sich am Mittwoch auf den Weg gemacht, um an der Nordseeküste Teil eines riesigen Teams zu werden. Aus dem gesamten Bundesgebiet stellen insgesamt 600 Johanniter die Notfallversorgung der rund 50.000 erwarteten Besucher sicher. Getreu dem Motto: „Ihr rockt. Wir retten!“
Die Johanniter kümmern sich immerhin seit 2014 um den Sanitätsdienst beim Open-Air-Festival. Etliche Ronnenberger Helfer haben schon Deichbrand-Erfahrung in den Knochen, so auch die Wennigserin Lena Köhne. Die Maschinenbau-Studentin kam als Teenager zu den Johannitern des Ortsverbands Deister. Sie startete in der Jugendabteilung, absolvierte nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr und durchlief anschließend eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin. Jetzt koordiniert sie den ehrenamtlichen Einsatz der Ronnenberger Deichbrandfahrer. Die setzen für ihr ehrenamtliches Engagement freie Tage, Urlaub oder einen Teil ihrer Sommerferien ein.
Ein Dutzend Helfer entsendet der Ortsverband bis einschließlich kommenden Montag zum Festival, das am Donnerstag startet. Auf dem Gelände verstärken die Ronnenberger das Einsatzteam in einer von insgesamt acht Unfallhilfsstellen (UHS). An diesen Stellen werden Sanitätszelte aufgebaut und medizinisches Material vorgehalten, um die Erstversorgung sicherzustellen. Zusätzlich werden Fahrzeuge für den Patiententransport zur Verfügung stehen. Köhne wird Teil des Leitungsstabs an ihrer UHS. Die Ronnenberger Helfer bekommen zudem Aufgaben bei Patientenbetreuung und Transporten zugewiesen.
Mehr als 4000 Einsätze im vergangenen Jahr
Das Deichbrand Festival ist eines der größten Open-Air-Spektakel in Deutschland. 2018 wurden die Johanniter-Retter rund 4000 Mal tätig: bei Schürfwunden, alkoholbedingten Problemen, Prellungen, Stauchungen, Atembeschwerden und Brandverletzungen. Bei dieser Vielzahl von Menschen in Feierlaune sind aber auch Knochenbrüche und schwere Notfallsituationen nie ganz auszuschließen.