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Johanniter-Hilfsgemeinschaft spendet für Flüchtlinge in Wennigsen

Spende für Bildung: Davon profitieren Bewohner wie Irine Khubiani aus Georgien (rechts). Sie ist spricht gut Deutsch und hat sich für einen Bundesfreiwilligendienst bei den Johannitern entschieden. Sodann von links: Manfred Mayer, Ernst-Udo Schmidt (Ortsbeauftragter im Ortsverband Deister) und Elisabeth von Jeinsen.

Wennigsen.

Seit gut einem Jahr betreuen die Johanniter vom Ortsverband Deister Flüchtlinge in der Gemeinde Wennigsen. Eine Hauptaufgabe: Die Menschen auf ihre Integration in der Gesellschaft vorzubereiten. Der Arbeit mit Geflüchteten hilft jetzt auch eine Spende der Johanniter-Hilfsgemeinschaft (JHG) Calenberg-Schaumburg. Für rund 1500 Euro wurden jüngst mehr als 100 Lehrbücher, Arbeitshefte, Wörterbücher und Multimedia-Lehrgänge angeschafft. Hinzu kommen ein Betreuerteam der Johanniter mit internationalen Wurzeln und konkrete Integrationsangebote: Der Ortsverband Deister der Johanniter-Unfall-Hilfe besetzt drei Stellen im Freiwilligendienst mit Flüchtlingen. Sie stammen aus Georgien, dem Iran und dem Libanon und arbeiten unter anderem im Kindergarten Märker Strolche in der Wennigser Mark mit oder übernehmen Aufgaben im Ronnenberger Standort der Johanniter.

„Wir helfen bedürftigen Menschen vor Ort“, betonte Elisabeth von Jeinsen, die Vorsitzende der JHG Calenberg-Schaumburg. Gemeinsam mit Schatzmeister Manfred Mayer besuchte sie jetzt die Unterkunft an der Max-Planck-Straße. Dort eröffneten die Johanniter vor einigen Tagen einen neuen Schulungsraum, der auch die Bibliothek mit dem Lernmaterial beherbergt. An vier Tagen pro Woche finden dort Kurse mit bis zu zwölf Teilnehmern statt. Wichtiger Schwerpunkt sind Erstorientierungskurse, die seit Sommer 2016 vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert werden und Geflüchtete unter anderem dabei unterstützen, im neuen Alltag und in der hiesigen Gesellschaft anzukommen. „Wir setzen darauf, dass die Bewohner möglichst selbständig unterwegs sind“, sagte Einrichtungsleiterin Zahra Lessan. Sie ist seit Anfang 2017 bei den Johannitern, stammt aus dem Iran und kam vor fünf Jahren selbst als Geflüchtete nach Deutschland. International ist auch ihr Team aus Sprachmittlern und Sozialbetreuern, das im Mai noch einmal verstärkt wurde: Meziane Kaouane, Raphael Dücker und Admir Krašić haben Wurzeln in Algerien, Frankreich und Bosnien-Herzegowina. Gemeinsam sind sie in den meisten Sprachen Zuhause, die von den gegenwärtig über 60 Bewohner in den beiden Wennigser Unterkünften – die Johanniter betreuen auch die Unterkunft Werner-von-Siemens-Straße – gesprochen werden.

Deutschkurse, Erstorientierungskurse, Erste-Hilfe-Kurse oder Kinderbetreuung sowie die Begleitung zu wichtigen Terminen bei Ämtern: Die Johanniter passen ihre Betreuung dem Bedarf an. Auch neue Angebote könnten bald entstehen, darunter ein regelmäßiger Treff für Frauen oder Netzwerke mit lokalen Vereinen. Bei Projekten wie diesen setzen die Betreuer vor allem auf die Kooperation der Bewohner. „Sie wollen wir möglichst stark einbinden“, sagte Einrichtungsleiterin Lessan. Auch deshalb wird von jedem Bewohner ein persönliches Profil erstellt, um unter anderem Details zu Ausbildung und Berufswunsch parat zu haben. Solche Daten sind wichtig, wenn der sogenannte Rechtskreiswechsel erfolgt und Asyl gewährt wird. Auf diesen Moment wollen die Johanniter die Menschen vorbereiten.