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In Wennigsen dem Merkur auf der Spur

Willi Linke vom Verein "Freundeskreis Zeitmonument Wennigsen" zeigt einem Besucher aus Hannover den Merkur.

Wennigsen.

Es ist ein seltenes Schauspiel. Und wer es heute verpasst hat, muss sich 13 Jahre lang gedulden: Dann erst schiebt sich Merkur wieder als winzige dunkle Scheibe vor der Sonne vorbei. Mitglieder des Freundeskreises Zeitmonument Wennigsen haben zwischen 13.30 und 15.45 Uhr einen Blick auf Merkur durch das Sonnenteleskop geboten.

Franzius senior ist extra aus Hannover angereist, um sich dieses Schauspiel nicht entgehen zu lassen. Um halb drei hat er Pech, zu viele Wolken haben sich vor die Sonne geschoben. Aber er und Willi Linke vom FreundesKreis Zeitmonument Wennigsen sind geduldig, blicken immer wieder durch die Linse, um ihn vielleicht doch noch einmal zu erhaschen, den Blick auf den so fernen Merkur.

Mit bloßem Auge könne man dieses Schauspiel wegen der geringen Größe Merkurs nicht beobachten, auch nicht mit einem Fernglas, das die Augen irreparabel schädigen würde, sagen Vertreter des Freundeskreises. "Wahrscheinlich hat sich so auch Galileo das Augenlicht verdorben," meint Linke, denn hochwertige Filter wie im 21. Jahrhundert gab es damals natürlich noch nicht.

Heute haben Kinder vom Meriba durch das hochwertige Sonnenteleskop geschaut und auch noch ein paar einzelne Besucher. Dass der Freundeskreis sich so ein Teleskop anschaffen konnte, verdankt er den regelmäßigen Führungen, die er ansonsten am Zeitmonument veranstaltet. "Gern würden wir auch mal nachts eine Führung anbieten", sagt Willi Linke. Aber weil das Wetter so unbeständig sei, sei es schwierig, einen solchen Termin drei Tage im Voraus über die Medien anzukündigen.

Dann ist es 15.45 Uhr und die Sonne verschwindet an diesem Montag langsam hinter den Häusern. Das Ende der Bedeckung ist in Europa nicht mehr zu sehen.