Evestorf/Wennigsen.
Am 17.11.2019 haben 70 Einwohner am „Kriegerdenkmal“ in Evestorf anlässlich des Volkstrauertages der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht.
Ortsbürgermeister Herbst erinnerte in seiner kurzen Ansprache an die Öffnung der innerdeutschen Grenze vor dreißig Jahre. Die Freude über den Fall der Grenze und die Trauer über die vielen, die ihren Freiheitswunsch mit dem Leben bezahlt haben, seien in ihrer emotionalen Verschiedenheit eine fortwährende Mahnung, beim Streben nach Frieden und Freiheit die Erinnerung an die Schrecken von Krieg, Vertreibung und Unrechtsherrschaft nicht zu vernachlässigen.
Er dankte der Freiwilligen Feuerwehr und der Chorgemeinschaft Fidelia für ihr Engagement, das Gedenken an die Toten aufrecht zu erhalten. Begleitet von Liedbeiträgen der Chorgemeinschaft Fidelia legte die Freiwillige Feuerwehr Evestorf einen Kranz am Denkmal nieder
Pastor Marcus Lüdde betonte die Notwendigkeit und den Wert von Gedenkarbeit. Er erinnerte an das 80jährige Jubiläum des Überfalles der deutschen Wehrmacht auf Polen, an das unvorstellbare Grauen und Leiden, Terror, Zwangsarbeit und Massenhinrichtungen, die Deutsche über Polen gebracht haben. Das Eingeständnis dieser historischen Schuld sei ein langer, schmerzhafter Prozesse gewesen, die Aufarbeitung aber keine Schande, wie Ewiggestrige uns weismachen wollten, sondern eher ein Anlass zu Stolz auf unsere Zivilgesellschaft, die durch vielfältige Aktivitäten die Versöhnung mit den polnischen Nachbarn vorangetrieben hat. Er zitierte den Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel: „Wer sich verschwört, die Erinnerung an die Opfer auszulöschen, der tötet sie ein zweites Mal" und schloss „Angemessenes Gedenken und Erinnern sind Bürgerpflicht!“
Die Teilnehmer an der Gedenkveranstaltung nutzten die Möglichkeit, im Anschluss diese Gedanken bei Kaffee und Kuchen im Dorfgemeinschaftshaus zu vertiefen.