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20 Prozent Ertrag fehlen - Das ist die Bilanz des Wennigser Landwirts Eckhardt Rogge zur diesjährigen Getreideernte. Durch die seit Mai anhaltende Hitze kommt es zu den hohen Einbußen in der Landwirtschaft. "Uns machen aber auch die die Früchte Sorgen, die noch draußen sind", so Rogge. Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais leiden ebenfalls unter dem Wassermangel, wodurch diese sich nur sehr langsam weiterentwickeln können. "Alles, was draußen ist, bereitet den Verantwortlichen momentan Sorgen. Die Bäume werfen ihre ältesten Blätter ab und das Gras wächst nicht nach - Alles, was mit der Natur arbeitet, leidet." Dennoch wolle sich Rogge nicht beschweren: "Wir Landwirte haben uns ausgesucht, mit der Natur zu arbeiten. Wir hoffen auf eine Besserung im nächsten Jahr."
„Ertragseinbußen von zum Teil erheblichem Ausmaße müssen leider landesweit einkalkuliert werden“, schildert Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. Nach dem derzeitigen Stand könnte die anstehende Getreideernte eine der niedrigsten der vergangenen 20 Jahre werden. Konkret bedeutet das nach derzeitigem Stand landesweit eine um zwei Millionen Tonnen geringere Ernte. Grund dafür sind neben der derzeitigen Trockenheit auch erhebliche Anpassungen in der Fruchtfolge, die sich aus den vielen Niederschlägen im Herbst und Frühjahr ergeben haben. Da viele Felder bis weit ins Frühjahr hinein nicht zu bearbeiten waren, mussten die Landwirte vom ertragreichen Wintergetreide auf Sommergetreide umschwenken. Es liefert geringere Erträge, das Wachstum ist zudem noch mehr von ausreichenden Sommerniederschlägen abhängig.
Die Landwirte hoffen zum Ausgleich für diese Ertragseinbußen auf steigende Preise. Bei vielen Bauern sind zugleich aber nach zwei schlechten Vorjahren die finanziellen Reserven erschöpft. „Zu der Noternte kommt dann der Notverkauf“, bedauert der Landvolkpräsident. Erhebliche Probleme befürchtet er auch für die Viehhalter. Auf den Wiesen wachse kein Gras nach. „Überall auf den Höfen werden die Mindererträge die Liquidität erheblich belasten“, sagt Schulte to Brinke und fügt an: „Hier ist die konkrete und schnelle Hilfe des Landes notwendig“. An Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast geht daher die Aufforderung, bereits jetzt alle Weichen zu stellen, damit die Agrarprämien so frühzeitig wie möglich und vollständig spätestens in den ersten Dezembertagen auf den Konten der Empfänger gut geschrieben werden können. „Damit werden die Betriebsleiter zumindest in die Lage versetzt, ihren finanziellen Verpflichtungen wie unter anderem Pachtzahlungen sowie Finanzierung von Saatgut oder Futter nachzukommen“, verdeutlicht Schulte to Brinke.