Wennigsen.
Der Vorstand der CDU Wennigsen hat sich mit dem Antrag zur Kastrationspflicht für Katzen befasst und eine Meinung gebildet. Die entworfene Verordnung sei "ein Kompromiss, der sogar zustimmungsfähig gewesen wäre. Weitere, übertriebene Forderungen lehnen wir jedoch ab", unterstricht CDU-Chef Ernst Herbst.
Seit langer Zeit sei die Tierschutzlage in Wennigsen unauffällig. "Verantwortungsbewusste Bürger kümmern sich um ihre Haustiere, auch im engeren nachbarschaftlichen Umfeld. Landwirte hüten die noch im Gemeindegebiet gehaltenen Nutztiere sorgsam. Alle Tierhalter werden bei Bedarf von örtlichen Tierärzten fachkundig unterstützt. Das zuständige Ordnungsamt betreut die wenigen Fundtier-Fälle - 4 Katzen in 2018 - gut. Dafür wird mit Partnern in der Gemeinde und dem Tierschutzverein Hannover zusammengearbeitet. Die entsprechenden Verträge sind finanziell solide und bewährt", betont Herbst.
Auch die Befragung der Ortsräte habe gezeigt, dass es kein Problem mit streunenden Katzen gebe. "Noch nicht einmal ansatzweise konnte ein ´Katzenelend´ durch eine Überpopulation festgestellt werden. Eine gelegentlich durchs Dorf laufende Katze ist – mit dem nötigen Augenmaß betrachtet – kein Problem, sondern das übliche Zeichen eines artgerechten Umfeldes", ist Herbst überzeugt.
Die CDU Wennigsen spricht den vielen Engagierten in Wennigsen ihren Dank aus. "Aber wir haben große Sorge, dass die ehrenamtliche Tierfürsorge unter neuen, überflüssigen Strafandrohungen leiden wird. Denn dies ist der Kern jeder Katzenkastrationsverordnung", so die Christdemokraten. Es gehe nicht um veterinärmedizinische Entscheidungen von Tierhaltern, die sie unter Abwägung des Einzelfalls in freier Verantwortung treffen, sondern um staatliches Handeln.
Herbst: "In Kenntnis der örtlichen Lage ist die Gemeindeverwaltung abwägend vorgegangen und hat die lautstark vorgetragenen politischen Wünsche einerseits und die Rechtslage andererseits berücksichtigt. Besonders befremdlich mutet das aus dem Raum Barsinghausen genannte Beispiel an, das Katzen mit Feuerlöschern verbindet. Es erscheint absurd, einen medizinischen Eingriff an einem Lebewesen mit dem Aufhängen eines Stahlblechbehälters zu vergleichen."
In Deutschland seien in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte erzielt worden. "Der Tierschutz ist nun im Grundgesetz verankert. Mittlerweile ist es streng verboten, aus präventiven Gründen Schnäbel bei Legehennen zu kürzen und Schwänze zu kupieren. Dass nun einige in Wennigsen genau das Gegenteil vorschreiben wollen, nämlich einen präventiven medizinischen Eingriff an Tieren, erscheint widersinnig", so Herbst abschließend.