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Hauptstraßensanierung: Steigende Kosten und mangelnde Kommunikation

Wennigsen.

Am Montag fand die Arbeitsgruppe Hauptstraße der Gemeinde Wennigsen nach vielen Monaten erstmals wieder statt. Dieses Mal allerdings als reine Online-Veranstaltung. FDP und WIG hatten viele Fragen zum Stand der Bauarbeiten.

Derzeit ist noch der dritte Bauabschnitt im Gange und soll bereits Ende Februar abgeschlossen sein. Dann wird auf die Bauabschnitte 2 und 3 eine Teerdecke aufgetragen, so dass von Heitmüller bis Hirtenstraße wieder eine freie Fahrt möglich ist. Der vierte Bauabschnitt wird nach Fertigstellung sofort asphaltiert, da die Einfahrt Edeka betroffen ist und der Parkplatz von großer Bedeutung für die gesamte Hauptstraße ist.

Zuletzt hatte es viele Verzögerungen gegeben. Die Zusammenarbeit mit der Telekom gestaltete sich am Anfang schwierig und auch die archäologischen Grabungen nahmen viel Zeit in Anspruch. An 16 Stellen gruben die Archäologen nach historischen Funden, dies führte zu einer Kostensteigerung, die aktuell aber noch nicht beziffert werden kann. Verzögerungen an der erweiterten Baustelle an der Degerser Straße (plus zehn Wochen) und durch den Bau-Stopp im Advent führten zu weiteren Verzögerungen. Auch Corona verzögerte die Arbeiten weiter und ließ die Kosten steigen. Dennoch liegt die Baustelle aktuell nur zwei Wochen hinter ihrem ursprünglichen Zeitplan.

Diskussionen gab es im Vorfeld der Sitzung vor allem um die Unterbrechung im Advent. Diese war allerdings vertraglich vom Rat beschlossen worden und wird daher wohl auch wieder vom 27. November 2021 bis 2. Januar 2022 gelten. Die WIG erklärte, dass eine Unterbrechung nur dann sinnvoll sei, wenn auch Autos und Fahrräder die Baustelle passieren könnten. Zum Termin in der Adventszeit wird voraussichtlich das Brückenbauwerk über dem Mühlenbetriebsgraben im Bereich „Mode Müller und mehr“ erneuert werden.

Noch sind übrigens nicht alle Grundstücksverträge zwischen der Gemeinde und den Grundeigentümern geschlossen worden, zwei Verträge seien noch in Verhandlung, vier noch offen. Laut Anne-Katrin Beyer von der Gemeindeverwaltung wird es aber dadurch keine Verzögerungen geben. Ende März, Anfang April sei alles unter Dach und Fach, so Beyer.

Im Bereich der Hauptstraße 9 haben die Detailplanungen ergeben, dass zwei geplante Parkplätze doch nicht realisiert werden können, dafür werden jetzt Fahrradparkplätze gebaut. 

WIG und Politik kritisierten gemeinsam die Kommunikation rund um die Hauptstraßensanierung. In Zukunft bedürfe es früherer und häufigerer Informationen an die Anlieger, aber auch an die AG Hauptstraße und die Medien. So sollen die Bürger besser über den Baufortschritt informiert werden.

Abschließend empfahl die Arbeitsgruppe dem Rat, einen Verfügungsfonds mit künftig 10.000 Euro pro Jahr zur Verfügung zu stellen. 5.000 Euro pro Jahr werden aus den Mitteln von Gemeinde, Bund und Land kommen und bis zu 5.000 Euro müssen Privatleute aufbringen, die Ideen haben, die die Hauptstraße attraktiver erscheinen lassen sollen. Von Druckmitteln über Veranstaltungen bis Blumenbeeten ist dabei alles denkbar – jedes Projekt soll nicht mehr als 1.000 Euro kosten. Wer wie viele Mittel bekommt, soll ein Entscheidungsgremium aus je einem Vertreter von Verwaltung, Rat, WIG, Bürgern und Vereinen/Verbänden festlegen.

Als nächster Schritt auf der Baustelle werden die Kanäle auf der Hirtenstraße genauer untersucht werden, um dann den Zustand zu ermitteln.

Nach Ostern soll ein neues Treffen der Arbeitsgruppe stattfinden.