Wennigsen.
Die Hauptstraße in Wennigsen soll umgebaut werden. Im besonderen Fokus stehen hier die Kreuzung der L390 und der Argestorfer Straße, auch bekannt als Heitmüller-Kreuzung, die Doppelhelix, das Sandsteinbeet an der Ecke Hauptstraße und Hagemannstraße und die Hirtenstraße. Die Arbeitsgruppe (AG) Hauptstraße hatte vorab mitgeteilt, dass sie aufgrund von weiterem Beratungsbedarf noch keine Beschlussempfehlung abgeben kann (wir berichteten). Die Mitglieder des Bauausschusses tauschten sich dennoch über die vorgestellten Varianten von Thomas Pfeiffer (Ingenieurbüro BPR) aus.
Für die Heitmüller-Kreuzung wurden den Ausschussmitgliedern vier Alternativen vorgestellt, wie die Kreuzung zukünftig aussehen kann: Ein Minikreisverkehr, ein Ausbau der Einmündung, eine Fahrbahnverbreiterung oder nur ein Austausch des Gehwegpflasters. Vom Ingenieursbüro wurde der Minikreisverkehr bevorzugt: "Die Polizei hat in ihrer Stellungnahme mitgeteilt, dass ein Kreisverkehr sicherer sein kann, als eine Einmündung, wie wir sie jetzt vorfinden. Der Radverkehr würde auch auf der Straße fahren, was eine sichere Lösung ist, da die Geschwindigkeiten annähernd gleich sind." Pfeiffer erklärte, dass ein Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 17 Metern und einer überfahrbaren Mitte für einen besseren Verkehrsablauf, für bessere Begegnungen, verkehrssicher und nahezu kostengleich mit dem Ausbau der Einmündung ist. Die Gremiumsmitglieder stimmten nicht alle den Überlegungen des Ingenieurs zu. "Wieso sollten wir eine jetzt schon sichere Kreuzung für unsere Kinder mit den Zebrastreifen ändern? Wir wissen nicht, wie sicher der Kreisverkehr am Ende wirklich für uns ist", so Marianne Kügler (CDU). Auch Ingo Klokemann (SPD) betonte: "Wir müssen uns die Frage stellen, ob das wirklich das Richtige für Wennigsen ist." Pfeiffer betonte, dass es sich hierbei zunächst um eine Vorplanung handelt. "Es folgt danach noch die Entwurfsplanung und zum Schluss die Ausführungsplanung." In diesem Zusammenhang stellte Pfeiffer drei Standorte vor, an der das Wennigser Wahrzeichen, die Doppelhelix, im Falle eines Kreisverkehres versetzt werden kann. Vorgeschlagen wurden als neue Plätze der Hagemannplatz, vor dem Bäcker an der Kreuzung oder am Parkplatz des Friedhofs.
Auch das Sandsteinbeet an der Hagemannstraße soll in Angriff genommen werden. Pfeiffer schlug drei Varianten vor, wie der Platz zukünftig aussehen könnte. In allen Entwürfen wird das Sandsteinbeet zurückgebaut und neue Sitzgelegenheiten geschaffen. Die jetzigen Querparkplätze würden zu Längsflächen umgebaut werden. Bürgermeister Christoph Meineke sprach sich für eine Umgestaltung aus: "Die Sandsteinbeete können auch versetzt werden. Außerdem müssen wir an die geforderte Barrierefreiheit denken." Kügler hingegen betonte, dass der Standort derzeit insbesondere von Senioren aus dem angrenzenden Pflegeheim genutzt wird. Auch Gun Wittrien (Grüne) sprach sich für das derzeitige Beet aus, da der dortige Baum gut eingewachsen ist und die Sitzgelegenheiten angenommen werden. Philip Pappermann aus der AG Hauptstraße sieht das anders: "Ich finde den Vorschlag gut, dass der Sandstein nicht verloren geht. Jetzt sehe ich das Beet als eine Blickbarriere." Hans-Jürgen Herr (FDP) erklärte, dass das Beet weiter runtergeschnitten werden müsse: "Dann besteht dort auch ein offener Blick auf die sanierte Hauptstraße." Sollte es doch zu einer neuen Lösung für den Platz kommen, bat Kügler, das Sandsteinbeet in der Nähe des Pflegeheims zu platzieren.
Letzter großer Punkt ist die Hirtenstraße. Dabei stellte Pfeiffer zwei Möglichkeiten vor, wie die Autofahrer zukünftig parken können. "Im Falle des versetzen Parkens können wir 16 Stellflächen schaffen. Beim einseitigen Parken sind es 15 Parkplätze." Aktuell stehen in der Hirtenstraße zwölf Parkplätze zur Verfügung. Zusätzlich soll die Verkehrsregelung überdacht werden. Dabei schlug das Ingenieursbüro eine Tempo 30 Regelung (wie bisher), einen verkehrsberuhigten Bereich oder eine Einbahnstraße vor. Pfeiffer empfahl den Gremiumsmitgliedern eine Einbahnstraße mit einseitigem Parken. Joachim Batke (CDU) betonte, dass bei der jetzigen Straße ein einseitiges Parken am sinnvollsten ist. Auf Nachfrage von Angelika Schwarzer-Riemer (Grüne) erklärte Pfeiffer, dass eine Einbahnstraße auch für die Radfahrer am besten sei. "In diesem Fall können wir eine Regelung finden, dass Fahrradfahrer die Einbahnstraße in beide Richtungen nutzen dürfen." Markus Hugo, erster stellvertretender Vorsitzender der Wennigser Interessensgemeinschaft (WIG), erkundigte sich nach der durchgeführten Verkehrszählung und ob die Anlieger und Anwohner in die Planungen mit einbezogen werden. Bürgermeister Christoph Meineke erklärte, dass zunächst die Frage der Parkflächen zu klären ist. Danach sollen die Anwohner und Gewerbetreibenden mit in die weitere Planung einbezogen werden. Eine Verkehrszählung sei bisher noch nicht erfolgt. Am Ende wurden von den Gremiumsmitgliedern die Einbahnstraße oder der verkehrsberuhigte Bereich favorisiert. Die Beschlussvorlage wurde als behandelt betrachtet.
Am kommenden Donnerstag, 13. September, wird die AG Hauptstraße um 18.30 Uhr erneut zusammen kommen und die Tendenzen aus dem Ausschuss mit in die weiteren Beratungen aufnehmen.