Wennigsen.
Wieso hat die Polizei den am Sonntag tot aufgefundenen vermissten Wennigser nicht mit Hunden im Deister gesucht? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen manche Bürger in der Deisterkommune.
Es waren der Arbeitgeber und die Angehörigen die den jetzt tot aufgefundenen 59jährigen im Sommer als vermisst gemeldet hatten. "Es gab keine Anhaltspunkte, wo er sein könnte", sagt Polizeisprecher Mirco Nowak. "Da können wir nicht auf gut Glück im Wald suchen". Wäre der Tote ein regelmäßiger Waldgänger gewesen, dann hätte die Polizei sogenannte Mantrailer eingesetzt. Dabei wird ein Gegenstand mit dem Geruch des Gesuchten verwendet, um einen darauf geschulten Hund auf die Spur zu setzen.
Wie verfährt die Polizei überhaupt in einem Vermisstenfall? Die Ermittler telefonieren laut Nowak sehr schnell die Krankenhäuser ab, um festzustellen, ob der Gesuchte unter den Neuzugängen ist. Minderjährige, kranke und ältere Vermisste werden schnell öffentlich zur Fahndung ausgeschrieben, bei Erwachsenen ist das das letzte Mittel: Denn jeder hat das Recht, sich auch ohne Rücksprache mit seinen Angehörigen einen neuen Aufentshaltsort zu suchen. Im Fall des Wennigser Toten gab es keine öffentliche Fahndung." Wenn wir jeden zur öffentlichen Fahndung ausschreiben würden, dann hätten wir einige davon jeden Tag," erläutert Nowak.
Theoretisch hört die Suche nach einem Vermissten niemals auf, die Fahndung bleibt solange bestehen, bis derjenige gefunden wird, lebendig oder tot. Die Identifizierung wird dabei zunehmend schwieriger. Im Fall des Wennigser Toten gelang sie mithilfe eines Zahnabgleiches.