Wennigsen. Die Gemeinde Wennigsen bewirbt sich mit den umliegenden Kommunen Barsinghausen, Gehrden, Springe, Ronnenberg und Pattensen als LEADER-Region „Calenberger Land“ beim Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Sollte das „Calenberger Land“ als LEADER-Region anerkannt werden, stehen Fördermittel in einer Höhe von voraussichtlich drei Millionen Euro über einen Zeitraum von 2023 bis 2027 zur Verfügung. Die Gemeinde Wennigsen ruft nun dazu auf, potentielle Projektideen aus dem Gemeindegebiet vorzuschlagen..
Gefördert werden können Projekte, die sich prinzipiell aus den Handlungsfeldern des Regionalen Entwicklungskonzeptes ableiten lassen: Vitale Städte, lebendige Dörfer, lebenswerte Region; Durchgrünte Region – Naherholung, Kultur und Tourismus; Starke Wirtschaftsregion mit Zukunftsprofil und Pro Klima – Umwelt- und Klimaschutz. Potentielle Projektträger können natürliche Personen, juristische Personen des privaten sowie auch des öffentlichen Rechts sowie gemeinnützige Vereine und Stiftungen sein. Interessierte potentielle Projektträger können sich mit ihren Projektskizzen nebst erster Kostenschätzung an das Rathaus wenden.
Derzeit wird das für eine Bewerbung benötigte Regionale Entwicklungskonzept durch die Regionalmanagerin Gudrun Viehweg vom Amtshof Eicklingen erstellt. Dieses wird bis zum 30. April 2022 eingereicht, sodass im Fall einer Anerkennung als LEADER-Region „Calenberger Land“ zum Jahr 2023 mit der Projektumsetzung begonnen werden kann. Hierfür soll zu einem festgelegten Turnus mit Hilfe eines eigens hierfür entwickelten Bewertungsbogens darüber entschieden werden, welche Projekte aus den beteiligten Kommunen gefördert werden.
LEADER steht für die „Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“ und ist ein Förderinstrument der Europäischen Union zur Stärkung und Weiterentwicklung der ländlichen Räume. In einem ähnlichen Förderkonstrukt, der ILE-Region, konnten die beteiligten Kommunen bereits in den vergangenen Jahren einige für das Calenberger Land wichtige Projekte fördern und umsetzen. Insbesondere die interkommunale Zusammenarbeit zur Realisierung von Projekten spielte hierbei eine wichtige Rolle. Diese Zusammenarbeit soll nun in der geplanten LEADER-Region fortgesetzt werden. Eine Besonderheit ist, dass den ernannten LEADER-Regionen ein eigenes Förderbudget zugeteilt wird. Über die Verteilung dieses Budgets entscheidet eine eigens hierfür eingerichtete Lokale Aktionsgruppe (LAG). Diese prüft die eingereichten Projektvorschläge auf ihre Relevanz für die gesamte Region und ob sie den im Regionalen Entwicklungskonzept festgelegten Handlungszielen entsprechen. LEADER richtet sich nach dem bottom-up-Prinzip, wodurch insbesondere die Bürger einer Region über die Gestaltung des richtungsweisenden Regionalen Entwicklungskonzepts und die zu fördernden Projekte entscheiden.
Für die Gemeinde Wennigsen sitzen neben dem Bürgermeister Ingo Klokemann auch fünf Wirtschafts- und Sozialpartner in der LAG. Diese wurden im vergangenen Jahr ausgewählt und vertreten die Interessen der Gemeinde in der LEADER-Region.