Degersen.
Bei der heutigen Begehung des Feuerwehrgerätehauses in Degersen war neben Vertretern aus Politik und Verwaltung auch die zuständige Feuerwehr-Unfallkasse vor Ort - sie überprüft als Berufsgenossenschaft die Einhaltung des Arbeitsschutzes. Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Jörg Ommen erläuterte - diesmal auch als Ortsbrandmeister - den rund 20 Besuchern den Ablauf eines Einsatzes: Drei reservierte Parkplätze stehen bei der Ankunft für die Kameraden zur Verfügung. "Eigentlich müssen so viele Stellplätze wie Sitzplätze im Einsatzfahrzeug vorhanden sein, aber da es hier genügend Ausweichmöglichkeiten zum Parken gibt, ist die Situation nicht so dramatisch", befand Marion Holzkamp von der Feuerwehr-Unfallkasse (FUK).
Dann wurde die Lage schon kritischer: Das Einsatzfahrzeug muss im Notfall erst herausgefahren werden, damit innen genügend Platz zum Umziehen für die 28 Kameraden ist - dieser beträgt pro Person 1,2 Quadratmeter. "Laut Vorschrift muss die Ausfahrt für die Fahrzeuge und der Eingang für die Kameraden getrennt sein. Außerdem ist in der Halle ein Abstand rund um das Einsatzfahrzeug bis zur Wand einzuhalten: Bei geöffneten Türen sind das 50 Zentimeter." Ratsmitglied Ernst Herbst griff gleich zum Maßband und ermittelte bei geschlossenen Türen 80 Zentimeter - also nicht ausreichend. Die Umkleidebereiche sind viel zu eng und entsprechen wie auch die Toiletten nicht der Trennung nach Frauen und Männern, eine Dusche - die aufgrund der ständigen Kontaminierung vorgeschrieben ist - fehlt völlig, die Werkstatt könnte größer sein, eine Trennung nach sauberer und benutzter Kleidung kann nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden - nur der Schulungsraum wurde nicht bemängelt.
"Dieses in den 60er Jahren erbaute Feuerwehrgerätehaus sollte so nicht weiter betrieben werden. Bei unserer letzten Begehung im Jahr 2011 wurden bereits Mängel festgestellt. Wenn wir heute wieder die Forderung nach einer baulichen Änderung stellen, bedeutet das ein Jahr Zeit für die Planung und drei Jahre für die Umsetzung", erläutert die FUK-Gutachterin. "Die Situation hier in Degersen hat Vorrang auf unserer Prioritätenliste", so Wennigsens Bürgermeister Christoph Meineke.
Der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Feuerschutz, Klaus Kropp, gab zu bedenken, dass bei den weiteren Planungen auch die laut Feuerwehrbedarfsplan festgelegte Ersatzbeschaffung von zwei Fahrzeugen berücksichtigt werden muss. Für das derzeitige LF 8 sollen ein TSF-W sowie ein MTW angeschafft werden. "Diese Unterbringung wird dann aus Platzgründen aus meiner Sicht auf diesem Gelände schwierig werden", so Marion Holzkamp, die von der FUK eine genaue Aufstellung ausarbeiten lässt. Dieser Meinung folgten auch die Ratsmitglieder.
Bürgermeister Meineke zu der Möglichkeit, ein von Ortsbürgermeister Walter Rasch vorgeschlagenes Grundstück für einen Neubau zu erwerben: "Wir werden das prüfen, unter anderem müssten Gespräche mit den Grundstückseigentümern geführt werden." Abschließend erteilten die anwesenden Auschuss-Mitglieder der Verwaltung den Auftrag, sich Gedanken über die von der FUK geforderten Maßnahmen zu machen.