Wennigsen.
Gemeinsam das neue Jahr begrüßen – diesen schönen Brauch pflegt das Kloster Wennigsen zusammen mit der evangelisch-lutherischen Marien-Petri-Gemeinde und Bürgermeister Christoph Meineke seit etlichen Jahren. Auch heute - zum 37. Mal - starteten die Festlichkeiten mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Klosterkirche, bevor sich die über 200 Gäste zum Neujahrsempfang in den Klostersaal begaben.
Hier berichtete Äbtissin Gabriele-Verena Siemers aus dem Klosterleben: Das von der Klosterkammer Hannover verwaltete evangelische Damenstift bietet auch dieses Jahr wieder ein umfangreiches Jahresprogramm sowie regelmäßige Führungen an. "Wir konnten im letzten Jahr um die 2.000 Übernachtungen verbuchen. Für die vielen Eintragungen im Gästebuch sind wir sehr dankbar, hieraus beziehen wir eine Fülle neuer Anregungen". Eine weitere Tatsache erfreut die Äbtissin ebenfalls: "Im letzten Jahr konnten bisher nicht genutzte Räume erschlossen werden. Dafür geht ein Dank an die Klosterkammer".
Dann ergriff Hans-Christian Biallas, Präsident der Klosterkammer Hannover, das Wort: Auch er betonte die Bedeutung des Klosters als Ort der Geborgenheit und des Aufatmens - "gerade in der heutigen unruhigen Zeit." Dann ging er auf das Thema Neubaugebiet Klostergrund und den damit verbundenen jahrelangen Schwierigkeiten ein, bevor kürzlich der Vertrag zwischen Klosterkammer und Investor beschlossen wurde. "Ich freue mich, dass nach zehn Jahren die Situation jetzt abschließend geklärt ist." Er berichtete außerdem von einer von der Klosterkammer geplanten Sanierung der Wennigser Friedhofskapelle noch in diesem Jahr.
Für den im Urlaub befindlichen Vorsitzenden des Kirchenvorstandes, Dr. Peter Armbrust, sprang Pastor Carsten Wedemeyer ein. Auch er berichtete von einer für Wennigser Bürger erfreulichen Entwicklung: "Die Gebühr für das Läuten der Klosterkirchen-Glocken bei Beerdigungen wurde abgeschafft." Außerdem wies er auf fünf besondere Gottesdienste "Sehnsuch nach Chorälen" hin: "Hier werden zum Lutherjahr alte Choräle der heutigen Zeit angepasst." Ein Dank ging an alle Beteiligten, die sich auch dieses Jahr für die Aufführung von insgesamt fünf Krippenspielen im Gemeindegebiet eingesetzt haben. Weiterhin berichtete er von der Planung eines Runden Tisches, um den zeitweiligen Vandalismus rund um das Gemeindehaus zu unterbinden.
Abschließend richtete Bürgermeister Christoph Meineke das Wort an die Gäste. Auch er äußerte sich positiv über die Entwicklung des Klostergrundes und nannte einen weiteren guten Auftakt für das Neue Jahr: Am kommenden Dienstag findet am geplanten Dorfgemeinschaftshaus in Bredenbeck die Fördermittel- und Schlüsselübergabe statt. Er berichtete weiterhin über eine Auswertung der Aktivitäten im Wennigser Familien- und Gesundheitszentrum: "Über 600 Veranstaltungen fanden hier im letzten Jahr statt." Als weitere geplante Projekte sprach er die Erweiterung des Kindergartens im Corvinus-Zentrum in der Wennigser Mark sowie eine Verbesserung der Kinderbetreuung in Holtensen an - ebenso den weiteren Umbau der Sophie-Scholl-Gesamtschule sowie die Sanierung der Bredenbecker Grundschule. "Hier geht es um eine Investitionssumme von 3,5 Millionen Euro." Auch die Entwicklung neuer Baugebiete in Degersen und Bredenbeck sollen voranschreiten.
Und weiter:"Hier in Wennigsen erwarten wir nach heutigen Schätzungen um die 40 neue Flüchtlinge in diesem Jahr", so der Bürgermeister, der für die bisherige Unterstützung allen Ehrenamtlichen dankte. "Die Flüchtlingsarbeit in unserer Gemeinde verläuft vorbildlich." Dann las er aus einem Brief vor, den ihm ein geflüchteter Junge aus Syrien geschrieben hat: "Ich finde es in Wennigsen toll, weil hier alles so friedlich ist." - "Sorgen wir dafür, dass es so bleibt" - das war die abschließende Botschaft des Bürgermeisters an die Gäste, bevor es noch genügend Möglichkeit zu interessanten Gesprächen gab.