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Ententeich ist kein rechtsfreier Raum

Wennigsen.

Der beliebte Dorftreffpunkt Ententeich war am Donnerstag Abend Thema einer Gesprächsrunde, zu der der Wennigser Präventionsrat die Anlieger in das Familienzentrum eingeladen hatte. Seit Jahrzehnten bereits wird der Ententeich nicht nur von Familien mit kleinen Kindern regelmäßig aufgesucht, auch für Jugendliche hat sich der Platz als Treffpunkt etabliert. Mittlerweile ist er auch ein Magnet für auswärtige Jugendliche – teilweise bis in die späten Abendstunden.

Bürgermeister Christoph Meineke und Barbara Krüger, Vorsitzende des Präventionsrates, begrüßten die rund zehn Anlieger, den Jugendsachbearbeiter der örtlichen Polizei Frank Wieggrebe, Kerstin Kohl von der Jugendpflege, Vertreter des Jugendparlaments sowie die Vertreter der Marien-Petri-Gemeinde zu einem ersten Austausch. Die Kirchengemeinde hatte nach mehreren Vandalismusschäden um ein Gespräch mit der Gemeinde und der Polizei gebeten. Der in dieser Ratsperiode neu konstituierte Präventionsrat hatte sodann die Initiative ergriffen, um hier in den Dialog zu treten und gemeinsam mit allen Anliegern Lösungen zu entwickeln.

Wiegrebe beschrieb aus Sicht der Polizei die Situation am Ententeich, wies auf Sachbeschädigungen am Gemeindehaus der Kirche, Verschmutzungen und zerschlagene Flaschen hin. „Jugendliche brauchen ihre Plätze, der Ententeich ist allerdings kein rechtsfreier Raum,“ schloss er seinen Bericht ab.

Die Anwohner bestätigten in der Gesprächsrunde die genannten Probleme, Lärmbelästigung und teilweise aggressives Verhalten infolge Alkoholkonsums seien belastend, zeigten aber auch großes Verständnis für das Bedürfnis der jungen Menschen nach einem Treffpunkt. „Wir waren auch einmal jung und hatten unsere Plätze, die Lärmbelästigungen zu später Stunde allerdings belasten uns sehr,“ schildert einer der Anlieger. Barbara Krüger fasste die Berichte der Anwesenden als Spagat zwischen Toleranz und Erhalt der eigenen Lebensqualität zusammen. „Der Wennigser Präventionsrat hat sich Schwerpunktthemen gesetzt, unter anderen wird zum Thema `Begegnung im öffentlichen Raum´ gearbeitet.“ Als Vertreterin des Jugendparlaments äußerte Jugendbürgermeisterin Rebecca Theis die Hoffnung, dass durch den Bau der Skateranlage eine weitere Möglichkeit für Jugendliche geschaffen wird, sich zu treffen und dies Auswirkungen auf die Situation am Ententeich haben könnte.

Susanne Wolter und Tine Meyser vom Landespräventionsrat moderierten die Gesprächsrunde. Sie machten deutlich, dass Rücksichtnahme und ein respektvoller Umgang die Grundlage für ein gesellschaftliches Miteinander sei. Mit dieser Gesprächsrunde sei der Anfang gemacht, nun gelte es, auch mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen.

Ende August findet die nächste Sitzung der Lenkungsgruppe des Präventionsrates statt. Mit Hilfe der angesprochenen Hinweise und Lösungsvorschläge wird in enger Zusammenarbeit mit der Jugendpflege und der Verwaltung versucht werden, die Situation am Ententeich zu verbessern.