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Ein Hoch auf das, was uns vereint - KGS Wennigsen wird Schule ohne Rassismus

Die UNESCO AG mit D. Ebrecht (3. v.l.) und Martin Wöckener.

Wennigsen.

70 Prozent aller Schüler mussten unterschreiben, damit sich die KGS Wennigsen als Schule ohne Rassismus bezeichen darf. Die Schülerinnen der UNESCO-AG sind dafür durch alle Klassen gezogen und haben für ihr Projekt geworben. Am Ende hat es knapp gereicht.

"Ich möchte das nicht verheimlichen," sagt die Leiterin der UNESCO AG Dorothee Ebrecht und erzählt wie ihre Schülerinnen um die letzten sieben Stimmen gekämpft haben. An einem Schüler sind sie definitiv gescheitert, der von sich sagte "Ich bin zwar kein Rassist, aber.." und dannn nicht unterschrieb. "Krass, ich dachte so etwas gibt es nur im Fernsehen," meinte eine geschockte AG-Teilnehmerin.

"Eine Unterschrift ist der Anfang, nicht das Ende", erklärt Ebrecht und hält ein leidenschaftliches Plädoyer gegen Ausgrenzung und für Toleranz an der KGS.  Dafür bekommt sie kräftigen Applaus von den Anwesenden der kleinen Feierstunde, an der auch die stellvertretende Bürgermeisterin Marianne Kügler teilnimmt. Die Gemeinde sei stolz auf die KGS, sagt Kügler, die einen der beiden Paten,nämlich Bürgermeister Christoph Meineke vertritt.

Der andere Pate der Schule ohne Rassismus ist der ehemalige KGSler, Spiegelredakteur und Schriftsteller Takis Würger. Er erinnert in seiner Videobotschaft aus New York an die Namensgeberin der Schule, an Sophie Scholl: Sie habe für das gekämpft, was sie für richtig hielt, nämlich für Toleranz und Gerechtigkeit. Ein gutes Vorbild für eine Schule, die sich auf den Weg gemacht hat, ohne Rassismus zu leben.

"Rassismus- ein Wort, das gängig geworden ist. Ãœberall hört man es, überall wird es ignoriert und doch bis heute wieder und wieder in den Wortschatz integriert". Das ist der Anfang eines Textes, den die 17jährige Sarah im Stil eines Poetry Slams vorträgt.  Starke Worte, findet Schulleiterin Birgit Schlesinger.

"Wir müssen aufstehen und gegen Rassismus kämpfen", sagt Schlesinger, auch gegen Homophobie. "Es ist die Angst vorm Anderssein". Die Schulleiterin wünscht sich, dass beim nächsten Mal 80 Prozent, beim übernächsten Mal 85 Prozent  und dann irgendann 98 Prozent das Bekenntnis zu einer Schule ohne Rassimus unterschreiben. Mit zwei Prozent, die sich nicht dafür einsetzen, könnte sie gut leben.

Am Schluss übergibt Martin Wöckener vom Niedersächsischen Kultusministerium das Schild, das ab sofort im Eingangsbereich hängt. Wöckener hat früher selbst an der KGS gearbeitet. Er rät seiner alten Schule sich mit anderen Schulen gegen Rassismus zu vernetzen, zum Beispiel in Springe und Ronnenberg. Und dann spielt die Schulband zum Ausklang noch einmal " Ein Hoch auf das, was uns vereint" von Andreas Bourani.

 

 

 

 

 

 

 

Ein Hoch auf das, was vor uns liegt( Andreas Bourani)