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„Die Lage ist extrem kritisch“ - Niedersachsen braucht mehr Blutkonserven

Region. Anlässlich des heutigen (14. Juni) weltweiten Tages der Blutspende richten sich die Vorsitzenden des Marburger Bundes Niedersachsen, Hans Martin Wollenberg und Andreas Hammerschmidt, mit einem Appell an die Menschen in Niedersachsen:.

„Der Marburger Bund Niedersachsen warnt vor einem zunehmenden Engpass an Blutkonserven in den niedersächsischen Krankenhäusern. Uns erreichen vermehrt alarmierende Berichte über eine extrem kritische Versorgungslage aus unseren Kliniken, vom DRK-Blutspendedienst sowie von der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI).

Als Krankenhausärzte beobachten wir mit großer Sorge, dass aktuell deutlich mehr Blutkonserven pro Tag in Niedersachsen benötigt als gespendet werden. Der Bedarf an Blutprodukten ist ungebrochen hoch: In den Krankenhäusern werden noch immer Operationen nachgeholt, die während der Coronapandemie nicht stattfinden konnten. Zudem werden ständig Blutprodukte für Notfälle mit Transfusionsbedarf benötigt. Insbesondere bei seltenen Blutgruppen vergrößert sich der ohnehin bestehende Mangel. Durch den demographischen Wandel steigt einerseits der Bedarf, andererseits sinkt die Kapazität an möglichen Spendern.

Wir appellieren daher an alle Menschen in Niedersachsen:

Bitte informieren Sie sich über die Möglichkeit zur Blutspende und – sofern gesundheitlich keine Einwände bestehen – spenden Sie Blut! Ihr Blut kann Leben retten! Allen bisherigen Blutspender*innen danken wir und bitten Sie, weiterhin regelmäßig zu spenden. Zudem sprechen wir uns für möglichst viele niedrigschwellige Angebote zum Blutspenden aus.“

Hintergrund: Laut Angaben des Deutschen Roten Kreuzes werden in Niedersachsen aktuell 2.300 Blutprodukte täglich benötigt, jedoch nur 1600 aus Spenden generiert. Blut spenden dürfen grundsätzlich Menschen zwischen 18 und 68 Jahren. Ausnahmen bestehen unter anderem bei bestimmten Erkrankungen, nach Reisen in bestimmte Risikogebiete und für zwei Wochen nach einer COVID-19-Infektion. Während der Coronapandemie ging die Zahl an Blutspenden zurück. Auch Reise- und Ferienzeiten führen zu weniger Spenden.