Bredenbeck. Sieben Kameraden der FFW Bredenbeck haben sich am Freitag um 3 Uhr früh wieder auf den Weg in die Nordeifel gemacht. Nachdem am Dienstag letzter Woche eine Hilfslieferung in der Gemeinde Kall von der FFW Bredenbeck angekommen war und man dort noch mit mehreren Kameraden den ganzen Tag bei der Sortierung und Verteilung geholfen hatte, erreichte am Mittwochabend ein Hilferuf der Gemeinde Kall die Bredenbecker Kameraden..
Umgehend wurden Vorbereitungen getroffen und Kameraden aktiviert, um zu einem dreitägigen Hilfseinsatz nach Kall zu fahren. Schnell war die Anzahl der angeforderten Kameraden gefunden. Es bestand von Seiten der Bredenbecker sogar eine wesentlich größere Bereitschaft mit zu fahren, um vor Ort zu helfen, als angefordert war.
Bevor es Freitag früh morgens losgehen konnte, wurden am Donnerstag noch die umliegenden Baumärkte durch die FFW Bredenbeck kontaktiert, da im Einsatzgebiet Schubkarren, Schaufeln und Spaten gebraucht wurden. Hier ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung der Baumärkte BBM Barsinghausen, Obi Barsinghausen und Hagebau-Markt Empelde. Die leuchtenden Gesichter der Mitarbeitenden der Einsatzzentrale Kall, welche auf dem dortigen Bauhof eingerichtet ist, war entsprechend, als die Bredenbecker Feuerwehr den Anhänger öffnete.
Nachdem der Anhänger entladen und alle gespendeten Schubkarren zusammengebaut waren, wurden die Kameraden in zwei Gruppen eingeteilt. Anschließend kam direkt der erste Einsatzbefehl in Kall, einen verschütteten Hauseingang freizulegen. Dieser war mit angeschwemmtem Kies, Sand und Geröll (Pflastersteine, Mauerwerk, Asphaltstücke) so verschüttet, dass nur eine Ortsangabe des Hausbewohners, wo sich der Eingang befinden sollte, den Start der Suche erleichterte. Die Freilegung forderte alle körperlich heraus. Zur Unterstützung wurde vom Bredenbecker Einsatzleiter ein Bagger angefordert, der von einem Kameraden der Bredenbecker Wehr bedient wurde. Glücklicherweise war dies kein Problem, da der Kamerad beruflich auch Bagger bedient.
Nach fünf Stunden war der Eingangsbereich und die Kellerwohnung vom Geröll befreit. Von dort aus ging es in einen Ortsteil von Kall, um einen verschütteten Vorfluter freizulegen. Auch hier kam zur Unterstützung wieder ein Bagger zum Einsatz. Aufgrund der Wettervorhersage für den nächsten Tag war Eile geboten, da Niederschläge von bis zu 40 l pro qm befürchtet wurden. Die Freilegung des dortigen Vorfluters dauerte auch am Samstagmorgen noch 1,5 Stunden an. Anschließend musste ein nicht mehr vorhandener Bachlauf freigelegt werden. Leider war es aufgrund der dortigen Bebauung auf rund 60 m nicht möglich, mit schwerem Gerät vorzugehen. So haben die Kameraden mit Unterstützung von fünf zivilen Helfern circa 100 Tonnen Material an Schutt von Hand bewegt. Schaufeln, Spaten und Brechstangen kamen zum Einsatz. Während dieses Einsatzes setzte der angekündigte Regen ein, glücklicherweise nicht so stark wie vorhergesagt.
Parallel wurde der Bachlauf auf 100 Meter Länge in einem anderen Bereich noch freigebaggert. Nach nur sechs Stunden pausenloser Arbeit war der alte Bachlauf wiederhergestellt. Durchnässt aber glücklich ging es zur nächsten Einsatzstelle, wo angespülter Unrat, vom Familienfoto über das Sofa bis hin zu Heizöltanks zusammegesammelt wurde, um ihn dann in Abfallcontainern abfahren zu können.
Sonntag wurde ein weiterer Bachlauf freigelegt, hier war wieder das Zusammenspiel von Schaufeln und Bagger gefragt. Außerdem war ein Keller leerzupumpen, der noch mit einem Heizöl-Schlamm-Wasser Gemisch vollstand. Mehrere tausend Liter kamen hierbei zusammen.
Die zweite Gruppe wurde die drei Tage bei der weiteren Sortierung und Verteilung der Hilfsgüter eingesetzt. Dieser wurde ab Samstag noch von drei weiteren Helfern der DLRG Pattensen unterstützt.
Sonntag um 17 Uhr startete die Rückreise. Viele Bilder, Eindrücke, Dankbarkeit, Gespräche, Emotionen und Fassungslosigkeit haben die Kameraden nun im Gepäck. Auch hier wird es in den nächsten Tagen noch ein entsprechendes Feedback Gespräch geben, um das Erlebte, Gesehene verarbeiten zu können. Eins konnte Michael Hirt als Einsatzleiter der Bredenbecker Kameraden feststellen: „Alle waren hochzufrieden, da sie helfen konnten. Wir haben einiges geschafft und ich bin hoch zufrieden, dass ich dieses Team leiten durfte. Nun haben sich alle etwas Erholung verdient!“