Wennigsen.
Während der vorletzten Probe zum Krippenspiel für Heiligabend ist es in der Klosterkirche Wennigsen eingetroffen, das Friedenslicht aus Bethlehem. Bereits zum sechsten Mal hat Familie Crüwell das Licht aus der Johanneskirche in Völksen auf die andere Seite des Deisters geholt.
Bis dahin hat es schon eine lange Reise hinter sich. Entzündet wurde es in der Geburtsgrotte in Bethlehem am 26. November, mit dem Flugzeug nach Wien gebracht und dort am 14. Dezember an 20 Nationen weitergereicht. Am dritten Advent erreichte es über die Pfadfinder Hannover, am vierten Völksen, Eldagsen und Springe.
"Dieses Mal mussten wir nur einen Tag auf das Licht aufpassen", erklärt Mutter Katharina Crüwell, die die Kerze in einem großen roten Windlicht trägt."Wir hatten es aber auch schon mal acht Tage, bevor wir es in die Klosterkirche gebracht haben, das war ganz schön aufregend." Denn die Kerze darf natürlich nicht ausgehen. Bei der Familie brennt sie bis zum Dreikönigstag am 6. Januar.
Familie Crüwell hat diese Aufgabe gern übernommen, sie fühlt sich der Klosterkirche verbunden: "Mein Mann und ich haben hier geheiratet, die Kinder wurden hier getauft und konfirmiert und jetzt spielen sie im Krippenspiel mit, Lennart als Engel, Moritz als Wirt. Und mein Mann sammelt die Kollekte ein." Katharina Crüwell bedeutet das Bethlehemer Friedenslicht sehr viel:"Es ist ein wichtiges Zeichen in diesen friedlosen Zeiten. Für mich hat es eine spirutuelle Bedeutung."
Für alle Fälle brennt im Haus der Familie aber noch eine Reservekerze, das hat sich auch herumgesprochen: "Eine Freundin war heute Morgen schon da und fragte: Darf ich?" Alle anderen dürfen ihre Kerzen nach den Weihnachtsgottesdiensten am ersten und zweiten Feiertag am Friedenslicht in der Klosterkirche entzünden und dann im mitgebrachten Windlicht mit nach Hause nehmen. Das Krippenspiel findet wie immer bereits an Heiligabend um 15.30 und 16.30 Uhr statt.