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„AUS-gestanzt“ - Schülerin gewinnt Waste Award

"AUS-gestanzt": Marie Schwalenberg hat die kleine Stehlampe aus ausrangierten Materialien zusammengebaut.

Wennigsen / Region.

Stanzstücke aus der Verpackungsindustrie, ein kleiner Holzblock und Metallstäbe, die mal in einem Sonnenschirm verbaut waren. Was soll damit geschehen? In der Regel landen solche aussortierten Dinge schnell im Müll. Mit etwas Kreativität kann aber etwas ganz Neues entstehen. Zum Beispiel eine kleine Stehlampe. Marie Schwalenberg aus Wennigsen hatte diese Idee und wurde dafür mit dem Waste Award 2018 ausgezeichnet. Vergangenen Freitag fand die Preisverleihung in Hannover statt und Marie, die die 12. Klasse der Freien Walddorfschule in Sorsum besucht, freute sich über den ersten Platz in der Kategorie II, die den Klassen 8 bis 12 vorbehalten war.

Die Upcycling-Idee, an die der Waste Award anknüpft, gefällt der Schülerin. „Ich finde es interessant alten Dingen ein neues Leben zu geben“, sagt Marie. Die neu geschaffenen Gegenstände würden interessanter aussehen, das Design unterscheide sich von den herkömmlichen Produkten. Weil sie sich für Upcycling interessiert, hat sie ihr dreiwöchiges Schulpraktikum in der Upcycling Börse Hannover absolviert. Hier lagen jede Menge Stanzstücke, Reste aus der Industrie, im Regal. „Als ich die gelb-orange farbigen Stanzstücke gesehen habe, dachte ich sofort an Licht, an eine Lampe“, erklärt Marie. Sie entschied sich an dem Waste Award teilzunehmen und fertigte mit den Zutaten Holz, Metallstäbe und Fantasie innerhalb von zwei Wochen ihre erste Lampe. Der Jury hat die Idee gut gefallen und zeichnete Marie für die Lampe mit dem Namen „AUS-gestanzt“ aus.

Die Sieger-Lampe schmückt mittlerweile das Zimmer ihres Bruders. Marie hat bereits eine zweite, leicht geänderte Lampe gebaut. Eine weitere Lampe ist in Arbeit. Wenn Marie im kommenden Jahr ihr Abitur in der Tasche hat, möchte sie Produktdesign studieren. „Das ist der Plan“, sagt die Schülerin. Sie interessiert sich für Kunst und hat eine Vorliebe für Möbeldesign.

Der Waste Award war nicht der erste Wettbewerb, an dem Marie teilgenommen hat. Im vergangenen November hat sie bei dem Deutschen Recycling Designpreis mitgemacht. Ihre Idee: Sie hat den Griff einer Fahrradbremse zur Türklinke umfunktioniert. Einen Preis bekam sie nicht. „Meine Bewerbung war nicht gut“, sagt Marie selbstkritisch. Trotzdem: An weiteren Ausschreibungen will sie teilnehmen. „Ich finde es spannend, mir selber Hürden zu setzen und Herausforderungen anzunehmen“, sagt Marie.

 

Hintergrund „Waste Award 2018“

Über 40 Schülerinnen und Schüler aus sieben Schulen in der Region Hannover bewarben sich um den Glocksee Waste Award 2018. Der Wettbewerb für Nutzungsinnovationen für ausrangierte Materialien belohnte kreative Einreichungen in zwei Alterskategorien. Die Jury bewertete 27 eingereichte Ideen. In der Kategorie I. (5. - 7. Klasse) wurde Henrike Baumann (Klasse 6b) und Megann Hunter (Klasse 6c), Gymnasium Limmer, für Mützen aus ausrangierten T-Shirts susgezeichnet. In der Kategorie II (8.-12. Klasse) bekam Marie Schwalenberg den ersten Preis.

Die 6-köpfige Expertenjury bewertete die eingereichten Objekte nach den Kriterien Kreativität / Design, Nutzbarkeit / praktischer Nutzen, Serienfähigkeit / handwerkliche Umsetzung und Beitrag zur Abfallvermeidung. „In den Ideen zeigte sich der kreative Erfindergeist der Jugend“, sagt Gert Schmidt, Leiter der Upcyclingbörse Hannover. „Mit der Preisverleihung fördern wir die Potenziale für den Ausbau des Umwelt- und Ressourcenschutzes, denn die IdeengeberInnen von heute werden in Zukunft als Erwachsene Wirtschaft und Gesellschaft gestalten.“

Der Waste Award wurde im Jahr 2016 zum ersten Mal an Studenten der Hochschule Hannover verliehen. Ziel ist es, die Kultur des Wiederverwendens und des Reparierens von ausrangierten Materialien zu fördern. Dadurch entstehen Potenziale zur Abfallvermeidung im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes für den Umwelt- und Ressourcenschutz zugunsten nachfolgender Generationen.

www.upcyclingboerse-hannover.de