Wennigsen.
- Ein Kommentar von Markus Hugo -
Die KGS Wennigsen hat seit Ende letzten Jahres einen Aufzug, der mit einem speziellen Schlüssel von einem Schüler mit Rollstuhl und einigen Lehrkräften benutzt werden kann. Am 20. Dezember sollte der neue Aufzug eigentlich eingeweiht werden. Bis heute ist es nicht zu dieser offiziellen Einweihung gekommen - den Fahrstuhl hindert es nicht daran, wie geplant benutzt zu werden. Aber woran scheitert die Einweihung?
Am 20. Dezember, kurz vor Weihnachten, erreichte die Medien eine eMail von Wennigsens Schul-Fachbereichsleiterin Barbara Zunker, dass die für den gleichen Tag um 13 Uhr geplante Einweihung des Fahrstuhls entfallen müsse. Kein Problem, nur gab es dazu nie eine Einladung. Ein eher ungewöhnliches Vorkommnis, kann im Weihnachts-Trubel ja aber mal passieren.
Dafür folgte am 30. Dezember dann per eMail die erste tatsächliche Einladung zur Einweihung des Aufzugs für den 10. Januar um 11 Uhr. Dass zeitgleich auch die Staatssekretärin des Bundeslandwirtschaftsministers, Dr. Maria Flachsbarth, 100.000 Euro Fördergelder für das Dorfgemeinschaftshaus in Bredenbeck übergeben will, war offenbar nicht überall bekannt. Kann ja mal durchrutschen. Ein sofortiger Hinweis auf die Terminkollision aus der Redaktion an Wennigsens Schul-Fachbereichsleiterin Barbara Zunker blieb ohne Reaktion. Am 10. Januar stand die Presse dann alleine an der KGS. Eine Absage des Termins gab es nicht.
Schließlich folgte am 24. Januar zuerst um 12 Uhr eine Einladung per eMail aus dem Vorzimmer des Bürgermeisters und um 13.30 Uhr dann auch von der KGS Wennigsen zu einer Einweihung des Fahrstuhls am 10. Februar um 14 Uhr. Die zweite Einladung (zum dritten Termin), doppelt hält besser. Knapp 24 Stunden vorher, am 9. Februar um 13.42 Uhr, kam dann die Absage des Termins durch Wennigsens Schul-Fachbereichsleiterin Barbara Zunker: "Guten Tag, nach Rücksprache mit Herrn Bürgermeister Meineke entfällt der für morgen angekündigte Termin zur Einweihung des Aufzuges an der KGS Wennigsen komplett. Ich bitte um Kenntnisnahme und Beachtung."
Offenbar verzichtet man nun darauf, den Aufzug offiziell zu übergeben. Wäre ja auch etwas merkwürdig - zwei Monate nachdem der Fahrstuhl seinen geplanten Betrieb problemlos aufgenommen hat. Aber was war eigentlich das Problem? Dazu gibt es bisher keine Äußerungen. Hinter den Kulissen wird gemunkelt, dass Bauamt, Schulamt und Schule Probleme hatten, einen Termin zu finden, an dem Bürgermeister und Schulleiterin teilnehmen konnten. Dabei hätte man beide für das Foto nicht einmal zwingend benötigt, sondern an erster Stelle den Schüler, der - stellvertretend für weitere Schüler in späteren Zeiten - damit die Möglichkeit bekommt, sich in der ganzen Schule frei und ohne Hilfe zu bewegen und damit an jedem Unterricht, jeder Aktivität teilzunehmen. So wie es die Inklusion verlangt.