Wennigsen. Am heutigen Sonntag, 16. April, wurde im Kloster in Wennigsen der Frühlingsempfang der Gemeinde abgehalten. Rund 120 Gäste waren der Einladung gefolgt, um nach Corona wieder zusammenzufinden und sich in Gesprächen auszutauschen. Der Bürgermeister nutzte die Veranstaltung für einen Rückblick und einen Ausblick. Nach einem Gottesdienst wurde die Versammlung im Klostersaal weitergeführt. .
Früher seien Kloster abgeschottete Bereiche gewesen, heute sei das Kloster Mittelpunkt der Gemeinde Wennigsen, begrüßte Mareile Preuschhof, Äbtissin des Klosters Wennigsen die Gäste im Klostersaal. „Das Johanniterhaus bietet Übernachtungen und Kulinarisches, leider müssen wir wegen des durchwachsenen Aprilwetters heute drinnen bleiben“, so Preuschhof. Soziale Vereine, eine Gartengruppe und mehr würden das Kloster für sich nutzen und es werden Führungen angeboten. „Das Kloster und Wennigsen gehören zusammen.“
Gesellschaft im Wandel
Peter Greulich, Vorsitzender des Kirchenvorstandes, freute sich darüber, dass der Frühlingsempfang als Tradition weitergeführt wird. Unter Corona seien die Neujahrsempfänge nicht möglich gewesen, im letzten Jahr sei der Frühlingsempfang dann als Alternative entstanden. „Viele Bürger haben diese Treffen zum Jahresbeginn vermisst“, befand Greulich. Er bedauerte eine Verdopplung bei den Kirchenaustritten, auch wenn Wennigsen davon noch nicht zu sehr betroffen sei. „Aber wir erkennen einen Trend. Vielleicht, weil die Menschen vor immer größeren finanziellen Herausforderungen stehen.“ Kirchliche Veranstaltungen und Spendenaktion liefen hingegen weiter zufriedenstellend. Die Gesellschaft befinde sich in einem Wandel, auch in Wennigsen. „Nutzen wir den Wind der Veränderung, um Mauern zu bauen, oder Windräder aufzustellen?“, fragte Greulich, „Vor einigen Jahren hätte ich mich noch ganz klar für die Windräder entschieden, nachdem der Krieg wieder in Europa angekommen ist glaube ich, dass wir für die Zukunft vielleicht beides brauchen.“
Auch Bürgermeister Ingo Klokemann ging auf den Krieg in der Ukraine ein. Wennigsen habe viele Flüchtlinge aufgenommen und werde auch weiterhin seinen Beitrag leisten. Viele Menschen würden nach Corona und in der Energiekrise Existenzängste haben, weshalb es für die Gemeinde wichtig sei, auch weiterhin zusammenzustehen und das gemeinsame Gespräch zu suchen. Er dankte den Vereinen und der Feuerwehr für ihr Engagement. „Ohne das Ehrenamt, was in jedem Bereich gebraucht wird, wären wir um vieles ärmer“, sagte der Bürgermeister. Er wollte die Veranstaltung für einen Rückblick, aber auch für einen Blick nach vorne nutzen. „Im letzten Jahr habe ich noch versprochen, dass die Skateanlage fast fertig sei, nun kann ich dem Jugendparlament danken, denn dessen Mitglieder haben sich sehr für die Anlage eingesetzt, die mittlerweile gebaut ist und sehr gut angenommen wird.“
Hauptstraßensanierung erst der Anfang
Die Sanierung der Hauptstraße sei anstrengend und langwierig gewesen, gerade für Anwohner und betroffene Gewerbetreibende. „Die geplatzte Wasserleitung bei der Sanierung der Hirtenstraße zeigte, dass auch diese Sanierung dringend war.“ Doch Wennigsen konzentriere sich nicht nur auf die Ortsmitte. Der Bürgermeister zählte dann eine lange Reihe von Straßen auf, was zu schmunzelnden Gesichtern führte. „Sie sehen, wir versuchen den Investitionsstau abzubauen und werden auch in den Ortsteilen sanieren“, erklärte auch der Bürgermeister lächelnd. Auch zwei Kitas, Schulsanierungen und Feuerwehrhäuser sind in der Planung. Der Katastrophenschutz müsse wieder stärker in den Fokus rücken, was beim Hochwasserschutz in Wennigsen bereits begonnen wurde. Der Ausbau der Windkraft werde in Zukunft weiter für Diskussionen sorgen.
„Doch es gibt auch erfreuliche Themen, denn bald werden die Wasserräder und der Wasserpark wieder öffnen und nach sechs Jahren Pause wird es wieder ein Freischießen geben“, erklärte der Bürgermeister unter fröhlichem Applaus. Er sei auch weiterhin gerne der Bürgermeister der Gemeinde, schloss er seine Ansprache. Dann ging die Versammlung über zu Kaffee und Kuchen und die Gäste vertieften sich in gemeinsame Gespräche.