Holtensen. Neuen Wohnraum schaffen in der Ortschaft Holtensen - dieses Ziel steckt sich die Gemeinde Wennigsen mit dem innerörtlichen Baugebiet "Im lütgen Felde" sowie mit einem weiteren Baugebiet am westlichen Ortsrand in Richtung Bredenbeck. Um die baurechtlichen Voraussetzungen für beide Projekte zu schaffen, will der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 26. September, über den Bebauungsplan und den städtebaulichen Vertrag für das Gebiet "Im lütgen Felde" sowie über den geänderten Flächennutzungsplan "An der Mühle" abstimmen. Der Bauausschuss hat diesen Vorhaben bereits zugestimmt..
Für das künftige Wohngebiet "Im lütgen Felde" gibt es bereits konkrete Entwürfe eines privaten Investors. Auf der rund 9.670 Quadratmeter großen Planfläche, derzeit noch als Pferdewiese genutzt, sollen sieben Doppelhäuser mit 14 Wohneinheiten entstehen. Das Baugebiet umfasst einen innerörtlichen Bereich östlich der Bundesstraße 217 zwischen der bestehenden Bebauung an der Linderter Straße und Am kleinen Felde. Eine private Stichstraße erschließt das Wohngebiet aus südlicher Richtung von der B 217 - so sehen es die Planungen vor.
Der neue Bebauungsplan soll den innerörtlichen Bereich als allgemeines Wohngebiet ausweisen und somit die rechtliche Grundlage für den Bau von sieben Doppelhäusern bilden. In den Entwürfen des Investors sind ein Doppelhaus mit zwei Vollgeschossen sowie sechs Häuser mit eineinhalb Geschossen und ausgebauten Dachgeschossen vorgesehen - bei einer Forsthöhe von maximal acht Metern. So sei gewährleistet, dass sich die neuen Gebäude in die bestehende Wohnbebauung der dörflichen Umgebung einfügen.
Weil der starke Autoverkehr auf der nahen B 217 eine erhebliche Lärmbelastung darstelle, werden die Doppelhäuser mit einem Abstand von mindestens 30 Metern zur Bundesstraße errichtet. Zudem sehen die Planungen in Teilbereichen eine 2,50 Meter hohe Lärmschutzwand vor. Und: Die sogenannten schutzbedürftigen Räume der neuen Häuser - wie etwa Schlafzimmer, aber auch Terrassen und Gärten - werden in der von der Bundesstraße abgewandten Seite angeordnet.
Bebauungsplan und städtebaulicher Vertrag schreiben zudem hohen Umweltstandards vor. Dazu gehören Fotovoltaikanlagen auf den Dächern sowie die Vorgabe für Baumpflanzungen und weitere Begrünungen.
Landwirte und Lohnunternehmen, die ihre Betriebe in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wohngebiet bewirtschaften, wollen nach Angaben von Landwirt Klaus Kreimeyer keine Einschränkungen durch das künftige Wohngebiet hinnehmen. "Wir fahren auch 'mal abends und an sonntagen mit unseren Schleppern, was natürlich Lärm verursacht", machte Kreimeyer im Bauausschuss deutlich. Diese Arbeit zur Bewirtschaftung der Betriebe müsse auch in Zukunft gewährleistet sein.
Ein weiteres Baugebiet sieht die Gemeinde Wennigsen am westlichen Ortsrand Holtensens in Richtung Bedenbeck vor: Auf rund 2,4 Hektar nahe der künftigen Grundschule Bredenbeck-Holtensen und des Bredenbecker Neubaugebietes "Im Bergfelde". Dieses Vorhaben zur Ortserweiterung steckt noch in einem frühen Planungsstadium. Als Voraussetzung für weitere Schritte muss zunächst der bestehenden Flächennutzungsplan, der auf dem Flurstück eine "Fläche für die Landwirtschaft" festsetzt, geändert werden.
Eine Bebauung auf dem Areal trage dazu bei, den Wohnbedarf in Holtensen zu decken und lasse außerdem die beiden Ortschaften Bredenbeck und Holtensen noch enger zusammenwachsen. Darüber hinaus sei zu überlegen, eine direkte Verkehrsanbindung zur neuen Grundschule zu schaffen. Vorteil: Auf diese Weise ließen sich Immissionskonflikte vermeiden, wie sie im benachbarten Bergfelde entstehen könnten. Denn dort müsse, nach aktuellem Stand, der Verkehr zur und von der Schule durch das neue Wohngebiet fließen.
Der Bebauungsplan "Im lütgen Felde" und die Änderung des Flächennutzungsplans "An der Mühle" stehen auf der Tagesordnung des Gemeinderates am Donnerstag, 26.September, im Bürgersaal des Rathauses. Die Sitzung beginnt um 18.30 Uhr und wird auch im Livestream übertragen auf www.wennigsen.de/livestream.