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Zu viel Verkehr für einen Zebrastreifen an der Wilhelm-Heß-Straße

Krippe an der Wilhelm-Heß-Straße.

Barsinghausen. Im heutigen Ausschuss für Feuerwehr, Sport, Kultur, Straßenverkehr und Ordnung wurde das Ergebnis aus der Verkehrszählung vor der Kita an der Wilhelm-Heß-Straße präsentiert. Etwas kurios ist das Ergebnis, denn es besagt, dass zu viel Verkehr herrscht, um einen Zebrastreifen durch den Straßenbaulastträger, in diesem Fall die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, anzuordnen. .

Eric Möhle, Ordnungsamt Barsinghausen, stellte die Ergebnisse vor. An drei Tagen (31. Mai bis 2. Juni) wurde die Erhebung durchgeführt, dies sei ausreichend, um entsprechende Mittelwerte zu erlangen. Im Mittel haben demnach 9.620 Fahrzeuge innerhalb von 24 Stunden die Messstelle passiert. Zu Spitzenzeiten 835 pro Stunde. Eine Geschwindigkeit von 55 km/h wurde von 85 Prozent der Fahrzeuge nicht überschritten. Ein Fahrzeug wurde jedoch an der Stelle mit 127 km/h gemessen. Die Messung der Fußgängerquerungen im selben Zeitraum, habe einen Durchschnitt von 37 Personen pro Stunde ergeben. Das Ergebnis laut Möhle: „Für die Anordnung eines Fußgängerübergangs, hier ein Zebrastreifen, sind die Querungszahlen zu niedrig. Wir unterschreiten den nötigen Wert um 26 Prozent.“ Merkwürdig erscheint das Ergebnis, dass die Kfz-Zahlen um elf Prozent zu hoch sind, um einen Übergang durch die Landesbehörde zu fordern. Man sollte meinen, zu viele Fahrzeuge auf der Straße machten eine Querungshilfe für Fußgänger noch dringender. Baudezernent Ingo Ellerkamp erklärt dazu: „Am Ende geht es bei einer verkehrsbehördlichen Anordnung nicht nur um die Belange der Fußgänger, sondern auch des motorisierten Verkehrs. Bei bestimmten Mengen ist es dann so, dass ein Fußgängerüberweg, bei dem die PKWs halten müssten, den Verkehrsfluss und die Sicherheit gefährdet.“ Daher müssten andere Möglichkeiten der Querungshilfen geprüft werden. „Es gibt noch andere Querungsmöglichkeiten als einen Zebrastreifen“, so Ellerkamp weiter, „Um Missverständnisse zu vermeiden. Der Zebrastreifen auf Kosten des Landes wäre die einfachste und günstigste Lösung gewesen, die Voraussetzungen erfüllen wir aber nicht. Daher müssen wir andere Möglichkeiten finden.“

Kerstin Wölki (FDP) kritisierte, dass der kurze Zeitraum der Messung nicht die Realität vor Ort abbilde. Zu Stoßzeiten, oder wenn mal wieder die Autobahn gesperrt sei, wäre ein Überqueren der Wilhelm-Heß-Straße auf Höhe der Kita und des Supermarktes nicht ohne weiteres möglich. Außerdem überquerten die Menschen die Straße nicht nur an der überprüften Stelle direkt vor der Kita. Demnach würden viele Querungen nicht erfasst werden. Carmen Eickhoff (Grüne) zeigte sich ebenfalls von der Zählung und dem Ergebnis enttäuscht: „Gäbe es an der Stelle einen Zebrastreifen, wären die Querungen bestimmt viel höher als jetzt ohne Möglichkeit. Allein wegen dem Supermarkt müssen viele die Straße überqueren.“

Der Baudezernent erwiderte, dass man nicht mehr machen könne, als eine derartige Zählung durchzuführen. Schätzungen, ob es mehr Querungen mit Zebrastreifen wären oder nicht, könne keine Grundlage für eine behördliche Anordnung sein. „Wir suchen weiter nach Möglichkeiten, da es der politische Wille ist. Wir sind weiter mit entsprechenden Behörden und der Polizei im Gespräch“, so Ellerkamp abschließend.


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